An Melinden C.H.v.H. Ich rede nur mit steinen. Dein stoltzes ohre hört mich nicht/ Und deiner augen feurig licht Will mir nur ewig grausam scheinen. Kan denn mein nasses thränen-meer Nicht deines zornes glut abwaschen? So siehe/ wie ich mich verzehr! Dein heisser augen-blitz verbrennet mich zu asch. Was zwinget dich/ Melinde/ So grausam gegen mir zu seyn? Verdopple doch nicht meine pein/ Weil ich ohn dem genug empfinde; Du straffest mich ja gar zu sehr. Verdienet denn ein treues lieben Bey dir schon kein erbarmniß mehr; Wo hast du/ schönste/ denn die feinde hingeschrieben? Was wilst du ferner haben? Begehrst du noch mein blut zu lohn? Denn meine seele hast du schon/ So nimm es; dir will ichs vergraben. Wird hierdurch deine lust gestillt/ So will ich mich noch sterbend freuen/ Und also mach ichs wie du wilt; Doch wo du menschlich bist/ so wird mein tod dich reuen.