Sonnet Vergänglichkeit der schönheit C.H.v.H. Es wird der bleiche tod mit seiner kalten hand Dir endlich mit der zeit umb deine brüste streichen/ Der liebliche corall der lippen wird verbleichen; Der schultern warmer schnee wird werden kalter sand/ Der augen süsser blitz/ die kräffte deiner hand/ Für welchen solches fällt/ die werden zeitlich weichen/ Das haar/ das itzund kan des goldes glantz erreichen/ Tilgt endlich tag und jahr als ein gemeines band. Der wohlgesetzte fuß/ die lieblichen gebärden/ Die werden theils zu staub/ theils nichts und nichtig werden/ Denn opfert keiner mehr der gottheit deiner pracht. Diß und noch mehr als diß muß endlich untergehen/ Dein hertze kan allein zu aller zeit bestehen/ Dieweil es die natur aus diamant gemacht.