Der liberale Frühling Mel. Warum bist du denn so traurig? Maienglöcklein läuten wieder, Denn der Frühling ziehet ein, Und der Vögel helle Lieder Heißen ihn willkommen sein. Und mit Sonnenschein beladen Und mit Blumenduft besä't, Nahet er von Gottes Gnaden, Er des Frühlings Majestät. Und an eines Berges Halde Schlägt er auf sein Königszelt, Und beruft aus Feld und Walde Hin zu sich die Sängerwelt. Und er spricht zu ihnen allen: Hört, ihr Sänger groß und klein! Jeder singe nach Gefallen, Frei soll alles Singen sein! Und die Maienglockchen klangen Niemals noch so hell und laut, Und die kleinen Vöglein sangen Niemals noch so hold und traut. Warum klingen doch die Lieder Und die Glöckchen weit und breit? Ja, dem Frühling gilt es wieder, Mehr doch gilt's der Singfreiheit.