Nox portentis gravida In hohen Bäumen ist ein Nebelspiel, Und drei der schönen Sterne funkeln nah: Die Hyazinthen an der dunkeln Erde Erinnern sich, daß hier geschehen werde, Was früher schon und öfter wohl geschah: Daß Hermes und die beiden Dioskuren, Funkelnd vor Übermut die luftigen Spuren Der windgetragenen Grazien umstellen Und spielend, mit der Grausamkeit der Jagd, Sie aus den Wipfeln scheuchen, ja die Wellen Des Flusses nahe treiben, bis es tagt. Der Dichter hat wo anders seinen Weg, Und mit den Augen der Meduse schauend Sieht er das umgelegene fahle Feld Sogleich entrückt und weiß nicht, wie es ist, Und fügt es andern solchen Orten zu, Wo seine Seele wie ein Kind verstellt, Ein Dasein hat von keiner sichern Frist In Adlersluft und abgestorbner Ruh. Dort streut er ihr die Schatten und die Scheine Der Erdendinge hin und Edelsteine. Den dritten Teil des Himmels aber nimmt Die Wolke ein von solcher Todesschwärze, Wie sie die Seele dessen anfällt, der Durch Nacht den Weg sich sucht mit einer Kerze: Die Wolke, die hinzog am nächsten Morgen, Mit Donnerschlag von tausenden Gewittern Und blauem Lichte stark wie nahe Sonnen Und schauerlichem Sturz von heißen Steinen, Die Insel heimzusuchen, wo das Zittern Aufblühen ließ die wundervollsten Wonnen, Vor ungeheurer Angst erstorbenes Weinen Der Kaufpreis war: daß in verstörten Gärten, Die nie sich sahen, sich fürs Leben fanden Und, trunken sterbend, Rettung nicht begehrten; Daß Gott entsprang den Luft- und Erdenbanden, Verwaiste Kinder gleich Propheten glühten Und alle Seelen wie die Sterne blühten.