2. Und es fragen mich die Leute: »Sag, wie kommts, daß deine Lieder So das Gestern wie das Heute Spiegeln tausendtönig wieder? Wenn nur einer Stunde Beben Sie beseelet und entzündet, Sag, wie kommts, daß all dein Leben Bunt und seltsam in sie mündet, All dein Grübeln und dein Träumen In die Töneflut sich schlinget, Der Gedanken wechselnd Schäumen Dumpf durch deine Lieder klinget?« Und ich sage: »Seht, es gleichen Meine Lieder jenen Blüten, Die ja auch in einer weichen, Heißen, einzgen Nacht erblühten, Und im Kelche dennoch tragen Eines ganzen Lebens Währen: Sonne von versunknen Tagen, Ferner Frühlingsnächte Gären.«