Gute Stunde Leise tratest an mein Bette, Lieblich rätselhafte Stunde, Mit so fremd vertrauten Augen, Mit so süßem herbem Munde. Unter deinem Blick erwacht ich Und war erst als wie im Traum, So verwandelt stand mein Zimmer, Der vertraute kleine Raum: Zwar von außen ganz wie immer, Doch ein wundervolles Leben Spürt ich mit erregten Sinnen Unter jeder Hülle beben: Als du Wasser mir ins Becken Gossest, meint ich, in der Welle Aus dem Krug in deinen Händen Spräng lebendig eine Quelle. Meines Bettes Füße sagten: »Wir sind aus dem Leib geschnitten Einer Esche, aus des schlanken Rauschend jungen Leibes Mitten, Aus dem Stamm, daraus der Flöten Selig singend Holz sie schneiden, Diesen kleinen Leib, durchbebt von Namenlosen süßen Leiden ...« Meine Feder sagte: »Schreibe! Aus dem zauberhaften Grund Glühts und zuckts, und reden will ich Große Dinge mit kindischem Mund!« Vor den Fenstern übern Himmel Flogen Morgenwolken hin Und verwirrten erst unsäglich Meinen still berauschten Sinn.