Der Traum Steh mir immer am Haupt, wenn mich des Morgenschlafs Leiser Fittig umweht, lächelnder Wonnetraum, Der mich in die Gefilde, Wo die Seligen wohnen, rief. Eine Wolke von Gold, wo ein bepalmeter Bote Gottes, im Klang schmelzender Lieder, stand, Trug mich, schnell wie Gedanken, In ein blumiges Eden hin. Rosenblütengeruch wehte vom Ufer her, Wo der Wechselgesang wirbelnder Harfen scholl, Und die Seelen und Engel Ihre Jubel verschwisterten. Singer, Laura, Petrarch, saßen im Kreis umher, Ihre Lauten am Arm, Vögelgetön erscholl In die Lauten, und Wohlklang Floß vom Flügel der Abendluft. Wonnethränen im Aug, Thränen der Seeligkeit, Wallte Meta daher, Engel enttrockneten Ihr die Thränen, und meine Minna folgte der Wallerin. Sie entwand sich dem Arm ihrer Gespielin, flog Mir entgegen, und goß, unter der grünen Nacht Einer flüsternden Myrthe, Sich urplötzlich an meine Brust. Wand den liebenden Arm mir um die Brust herum, Blickte zärtlich mich an, küßte mit Engelskuß Meine Lippen. Die Myrthe Rauschte Silbergelispel drein. Geister folgeten uns, Laurens verklärter Geist, Hand in Hand mit Petrarch, lagerten sich mit uns In die Kühle der Blumen, Und begannen mit uns Gespräch. Plötzlich tönte der Hahn dreymal den Feyerhall Seines Morgengesangs, plötzlich entschwanden mir Alle goldenen Scenen Mit der Schwinge des Morgentraums.