Aufmunterung zur Freude Wer wollte sich mit Grillen plagen, So lang uns Lenz und Jugend blühn; Wer wollt', in seinen Blüthentagen, An finstrer Schwermuth Altar knien! Die Freude winkt auf allen Wegen, Die durch dieß Pilgerleben gehn; Sie bringt uns selbst den Kranz entgegen, Wenn wir am Scheidewege stehn. Noch rinnt und rauscht die Wiesenquelle, Noch ist die Laube kühl und grün; Noch scheint der liebe Mond so helle, Wie er durch Adams Bäume schien. Noch macht der Saft der Purpurtraube Des Menschen krankes Herz gesund; Noch schmecket, in der Abendlaube, Der Kuß auf einen rothen Mund. Noch tönt der Busch voll Nachtigallen Dem Jüngling süße Fühlung zu; Noch strömt, wenn ihre Lieder schallen, Selbst in zerrißne Seelen Ruh. O wunderschön ist Gottes Erde, Und werth darauf vergnügt zu seyn; Drum will ich, bis ich Asche werde, Mich dieser schönen Erde freun!