Er lobt sich sein Purschen-Leben! Ode Trochaica. Mich sah so Leipzig/ Wien/ wie Prag/ so Rostock/ Königsberg/ wie Jene; doch wo ich auch zu drällern pflag/ es ging mir überall höchst bene. Noch keinen schuf so frohen Sinns Apoll / der muntre Musen-Printz. He/ Brüder/ bräucht euch eurer Zeit! Sie saust dahin/ nichts läßt sich halten. Die heut blohß Zokker-Rösgens schneyt/ bekränckt euch morgen schon mit Falten. Zurletzt schlurfft uns ein schwartzes Loch – fy Teix/ wer nie nach Dabbak roch! Den Bahrt laßt uns zu Zwürbeln drehn! Sprengt hoch zu Gaul! Jagt in Carreten! Auff Silber-Schüsseln will ich sehn Dukahten-Nudeln und Lampreten! Rosingens wüntsch ich alß Geschlekk/ auch schafft mir ja Canari-Sec! Auff den belihbten Pindus klimmt man erst nach ohngemeinem Schwizzen/ und schlüßlich/ wenn dan alles stimmt/ bleibt man blohß höchstens auff ihm sizzen. For Sowaß geben wir nach Elff noch nicht mahl einen Zwiebel-Schelff! Wo Bachus lustig präsidirt/ zeigt sich auch bald sein Bruder Jocus. Bauckt auff die Dische/ randalirt/ kreischt drey-mahl vivat Hokusbokus! Der eine spihlt das Dideldom/ Der andre auff dem Plomplomplom! Vergnügter war nicht Epicur / verschmizzter nicht Anaximander / wir folgen Beyder ihre Spur und würbeln alles durch-einander! Nur Einer hat für uns das Prä/ der alte Doctor Rabelais! Da/ horcht! Schon dröhnt die Mitternacht! Itzt heisst es: Pursche/ Runda sauffen! Eh nicht Aurora Rohsen lacht/ darff keiner in die Fehdern krauffen! Der fättsten Färckelgens Geqwiek klingt gegen unsres wie Musik! O allerschönste Galathee/ wie seelig muß sichs dein geniessen! Laß deinen weissen Armen-Schnee ümb meinen Haltz herümber fliessen! Kom/ sizz dich hihr auff meinen Schoos/ ich mach dir beyde Brüstgens blohß! Harr! Kükkt/ die ihr noch nüchtern seyd! Wog wer schon ähnlichte? Botz Zäpffel! Störtzt alle nihder/ juhcht und schreyt: Das sind Hesperiens Wunder-Aepffel! Sie rollen hin/ sie rollen her/ so herrlich rollt kein Pärlen-Meer! Laufft! Raufft! Schlagt alles korz und klein! Brecht zu den Mäntschern in die Betten! Dantzt ümb kein Kalb! Dantzt ümb ein Schwein! Bewindet es mit Rohsen-Ketten! Zum Leid-dhun bleibt noch ümmer Zeit/ wann ihr erst alt und gräulich seyd! So klingts bald hoch/ so klingts bald tieff von meiner wohl-bespihlten Laute; schon mancher ärgerte sich schieff/ sorbald ich blohß die Säyten kraute. In solchen Scheddeln meiner Treu rumohrt fast nichts wie Hekker-Spreu! Obs würcklich einen Himmel giebt/ wie wir auß alten Schrifften lesen? Mir scheint das zihmlich abgediebt; es ist noch keiner dagewesen! Mein Hieber saust/ das Pflaster sprüht/ ich bün nicht gern ümbsonst bemüht! Der Helle drau ich fast schon mehr. Ich wüntschte sie so manchem Lemmel. Und brillte er auch noch so sehr/ ich schmiss ihm keinen Gnaden-Semmel. Doch gläub ich trutzdem franck und frey/ auch sie ist eitel Fantasey! Jedennoch weiß wer nichts genau. Vihlleicht so brasseln ihre Flammen. Dan schlägt ihr nichts alß Feuer-Bau mahl ekklich über mir zusammen. Doch schlukkt sie mich sälbst würcklich eyn – es wird schon wo ein Schlipploch seyn!