3. O, wie so oft hab ich gesessen Auf moos'ger Bank am Buchenhag Und sann beglückt und selbstvergessen Dem Räthsel Deines Wesens nach! Dann sang am waldverschwiegnen Orte Ihr hohes Lied die Maienfee, Und jedes ihrer süssen Worte Fiel mir ins Herz wie Blüthenschnee; Und jedes ihrer süssen Worte Klang mir wie Deutung Deines Seins Und golden that sich auf die Pforte Und ich und Du, wir waren Eins! Und doch; wenn Du dann kamst und lächelnd Die Anmuth Dir zur Seite ging, Und süsser als der Maiwind fächelnd Dein weicher Odem mich umfing: Dann war dahin, was kaum gewesen Und was nur dunkel mir geschwant, In Deinen Augen konnt ich's lesen, Von Wundern, die ich nie geahnt; In Deinen Augen konnt ich's lesen, Was ich gewann, was ich verlor, Und süsserschreckt schien mir Dein Wesen Nur räthselhafter als zuvor!