Das über Sr. Chur-Fürst. Durchl. zu Hannover beglückte Zurückkunfft vom Rhein/hoch-erfreute Chur-Fürstenthum/ im Nahmen eines andern. Welch ungemeiner Glantz will unsre Brust bestrahlen/ Welch Sonnen-reines Licht mag unsre Felder mahlen/ Und füllt durch seinen Schein das Chur- und Fürsten-Hauß! So rief Hanover jetzt mit seinen Landen aus. Wie? sprach die Tugend drauf/ die mit zurück gekommen/ Ist dein Erlauchter Held dir aus der Brust genommen/ Da Ihn des Reiches Noth aus deinen Augen trennt? Nein/ nur die Freude fragt/ die keines gleichen kennt. Die Freude weiß sich nicht vollkommen auszulassen/ In Augen/ Schoß und Land den Fürsten einzufassen/ Der dich zu reicher Lust und höchstem Ruhm gebracht/ Und als ein Salomon vor deine Ruhe wacht. Diß ist/ beglücktes Land/ der Chur-Fürst von den Welfen/ So dir zu allem kan durch Seine Klugheit helffen; Er hält den Feind zurück/ denn kommt Er/ daß Er sieht/ Ob noch die güldne Zeit in seinen Landen blüth. Komm/ Großer Fürst und Herr/ betrachte diese Gaben/ Die wir von deiner Hand und weisen Anstalt haben. Vernim/ wie sich dein Lob in allen Stücken zeigt/ Das weder Berg noch Thal/ noch Land und Stadt verschweigt Die Berge sind beglückt/ und mehr als Pindus Höhen/ Ob gleich die Musen da mit ihren Liedern stehen: Weil man den Uberfluß (davon die Muse lebt Und der/ so sie beschützt) in ihren Klüfften gräbt. Die Thäler blühen auch von angenehmer Weide; Das Wild bewohnt den Wald; das Feld trägt sein Geträyde; Die Brunnen geben Saltz; die Weser ist beschifft, Man sieht/ daß alles hier des Himmels Seegen trifft. Die Themis heißt die Ruh in unsern Städten bleiben; Die Ruhe macht/ daß man kan sein Gewerbe treiben. Und diese Ruhe wächst/ weil deine Klugheit blüth/ Und auf Magneten Art die Wohlfarth an sich zieht. Mars eifert zwar mit uns/ und hat sich stets gepriesen/ Daß er dir auch den Weg zur Ewigkeit gewiesen. Wahr ist es/ was dein Hauß/ dein Helden Hauß gethan/ Dein unerschrockner Muth/ das schreibt man ewig an. Allein/ das ist vielmehr: Wenn deine große Güte/ Dein allzeit kluger Rath/ Dein väterlich Gemüthe/ Und was sonst unsern Staat vor anderen erhebt/ Als wie Trajani Ruhm an allen Orten lebt. In diesem Stande hast du Herr uns angetroffen. Wir waren recht beglückt/ und konten nichts mehr hoffen/ Als deine Gegenwart/ die uns nunmehr ergetzt/ Und die Vollkommenheit zu unsrer Wonne setzt. Wir können nichts als dis zu unsrem Wohl erdencken: Der Himmel wolle dir auch das Vergnügen schencken/ Daß dich Dein treues Land mit Ehrfurcht so erfreut/ Als du dasselbe hast mit Freuden überstreut. Daß deiner Jahre Zahl die Stuffen mag ersteigen. Worauff sich Ehr und Ruhm und deine Klugheit zeigen. Daß/ wie die Tugend dir des Glückes Thron gebaut/ Sich dein Erlauchtes Hauß noch mehr als Fürstlich schaut; Daß/ Gott erhöre doch den Wunsch getreuer Hertzen/ Wir unter Dir noch mehr im Glück und Friede schertzen/ Daß Du der Vater bleibst/ (ihr Sternen stimmt mit ein/) Wir aber länger noch Augusti Kinder seyn.