Als Sr. Königl. Majestät von Preussen höchst erfreulicher Geburts-Tag 1712. gefeyert ward/an welchem diese Friederichs Universität gestiftet worden 1. Wenn der Canonen Donner knallt/ Wenn Paucken zu Trompeten klingen/ Wenn Millionen Lob erschallt/ Ein gantzes Königreich will singen; Wenn sich der Lüffte Thon vermehrt/ Vom Jauchzen über Friedrichs Leben/ Und niemand meinen Jubel hört/ Wird mir Gehör der Himmel geben. 2. Es streite Preussen mit der Welt/ Ob seinem Herrscher welche gleichen. Es geben ihm so Hoff als Feld Die Welt-berühmten Sieges Zeichen; Es zehle seiner Thaten-Heer; Sein Eyfer wird doch nichts erlangen/ Als daß es nun und nimmermehr Satt preiset/ was es angefangen. 3. Denn Gottes Huld ist allzugroß: Wenn um und um Carthaunen blitzen; Wenn aller Länder Unglück loß; So können wir in Frieden sitzen. Zwar Friederich hat seinen Feind/ Den kan sein Helden Arm erschrecken; Doch die in seinem Reiche seynd/ Will Er durch Adlers Flügel decken. 4. Diß preise mehr als Preußens Reich. Auch ferne Länder mögens loben. Den Erben rühme man zugleich/ In dem wir viele große Proben Von Friedrich Willhelms Geiste sehn. Unsterblich ist dein Hauß O König! Der Himmel spricht/ es wird geschehn/ Und dennoch sagt ihr noch zu wenig. 5. Wir wissen freylich deine Treu/ O höchster Gott nicht aus zu drücken/ Da des Gesalbten Leben neu/ Durch welchen du uns willst beglücken. Drum preiß ich alle Wunder nicht/ Durch welche wir im Seegen prangen/ Nur ehr' ich dieses große Licht/ Das allen Musen aufgegangen. 6. Da die Gelehrten hoch im Wehrt/ Die Kirch und Regiment verwalten/ Hat einst diß Königreich begehrt/ So einen Fürsten zu erhalten/ Der Land und Schulen herrlich macht. Der Himmel sprach: Er sey erkohren Drauf wurde Preußens Heil und Pracht/ Und auch der Musen Fürst gebohren. 7. Es jauchze das beglückte Land/ So daß es in die Wolcken dringet! Der Himmel rief: Es sey bekand/ Daß dieser Fürst mein Wohlseyn bringet. Drauf ward er durch desselben Rath Zum Erb-Printz unverhofft erlesen. Der Chur-Hut/ war die andre That/ Daß Gott mit Ihm und uns gewesen. 8. Der sprach: erbaue zum Behuf Der Wissenschafft und Tugend Tempel/ Am Tage/ da ich dich erschuf; Und sey ihr Vater und Exempel. Fridriciana ward erzeugt/ Die Tochter eines weisen Helden. Wie ihr sein Vater Hertz geneigt/ Wird heut ihr triumphiren melden. 9. Da Gott nun unserm Salomon/ Mit Weißheit alles Heil gegeben/ So gab er Ihm auch Preußens Thron Als König wohl-verdient zu leben/ Weil er Verfolgte hat geschützt/ Vor Gott ein frommes Hertz getragen/ Durch sich die Tugend unterstützt/ Sein Land geliebt/ den Feind geschlagen. 10. Nun unser weiser König lebt! Ihr Engel nehmet unsre Lieder/ Weil ihr vor Gottes Throne schwebt/ Legt da diß schlechte Dancken nieder. Lobsinget jetzt mit uns dem Herrn/ Und laßt die Engels-Stimmen hören: Ihr habet Euren König gern? Gott wird sein Reich und Leben mehren.