Men. an Tr. Spricht von der Tugend mehr/als alle Weisen sprechen Und lebe mit der Welt/so ist es ein Verbrechen. Der wahren Tugend steht das Hoff-Recht übel an/ Die That/kein Compliment, ist was sie letzen kan. Im Munde wohnt sie nicht; da sie vom Himmel kommen/ Hat sie den rechten Sitz in unsrer Brust genommen. Aus dieser gehet sie durch der Gedancken Reich/ Beherrscht die Sinnen Lust/macht uns den Engeln gleich/ Thut/was der Himmel will/wird wenig von sich schreiben/ Und ihrer besten That die Ehre schuldig bleiben. Schließt deine Liebe nun ein reines Hertz in sich/ Es liebe/denn es liebt dadurch die Tugend dich. Du kanst dabey ein Lied von edler Freundschafft setzen: Der Menschen Liebe bleibt des Himmels seyn Ergetzen. Auch liebe das Geschlecht/bey dem die Schönheit steht/ Nur lieb es/wie dich liebt/der heunte zu dir geht.