Uber eine Nacht von lauter Blitzen/ und einen schönen darauf erfolgten Morgen Die Nacht erschüttert uns mit knallenden Gewittern; In meiner Sünden Nacht zieht auch ein Wetter auf. Vom Donner müssen dort die Elementen zittern; Und mein Gewissen bebt/ denn das Gesetz schlägt drauf. Gott donnert in der Lusst/ und Moses mir im Hertzen. Dort bricht und blitzt die Glut durch schwartze Wolcken hin. Durch meine Finsterniß dringt mit dem grösten Schmertzen Ein Brand in meine Brust/ daß ich im Feuer bin. Da nun vor jenem Blitz die Erden will verschmachten: Trennt sich der Wolcken Macht; Ein Regen als ein Fluß Erqvickt das dürre Land. Ich war ihm gleich zu achten: Den matten Geist erqvickt ein heisser Thränen-Guß. Wie lacht es sich vergnügt/ erst mit dem Himmel weinen? Gibt nicht die Schwefel Dunst zu harter Wetters-Noth Selbst unser Sünden Sumpf? drum soll Gott gnädig scheinen/ So folgt durch Busse Trost/ wie Zorn durch das Gebot. Ein schöner Glantz erschien als denn am Himmels Bogen. Ich hub die Augen auf mit Loben zu dem Herrn. Auf Nacht kommt Sonnen-schein/ auf Thränen Heyl gezogen; Die Seele sang: Wie schön leuchtet 1 der Morgenstern. Fußnoten 1 das bekante Lied wird entschuldigen/ daß ich das Wort/ leuchtet/ gesetzet/ wie es darinnen wieder die Wohlfliessenheit stehet.