Desgleichen uber den rühmlich und glücklich geendigten Feld-Zug am Rhein Sr. Chur-Fürstl. Durchl. von Hanover/ George Ludewigs 1. Du Welt-geprießnes Helden-Hauß Der hoch-berühmt- und tapffern Welsen! Dein Sonnen-Glantz löscht unsre Fackeln aus/ Und deinen Strahl kan nichts vergrössern helffen. Du alter Teutscher Fürsten-Pracht/ wirst neu gemacht; Dich tragen biß zum Sternen-Bühnen/ Die itzt in dir Europens Heil bedienen. 2. Dich ehret unser Helicon/ Und singt zu deinen Palmen Lieder. Auf Lüneburgs gelehrt und tapffern Thron Läßt Mars sich stets mit unserm Phœbus nieder. Ein Fürst im Feld und Cabinet hat den Magnet Der/ wie der Ruhm der Welsen blühet/ Des Reiches wohl und unsre Hertzen ziehet. 3. Willkommen denn geprießner Held Dem itzt der Rhein viel Wünsche schicket: Der sich zu ihm als Engel hat gestellt; Auf den das Land als seinen Schutz Gott blicket. Du hast den Feind zurück gesagt/ der sich gewagt/ Den Rhein mit Blute zu besprengen/ Und da gedacht/ zu rauben und zu sengen. 4. Man sahe schon Georgens Muth 1 Aus deiner Jugend Augen brennen. Und Crequi Flucht/ samt der Erschlagnen Blut/ Gab/ wer du seyst/ vor Trier zu erkennen. Dich trieb des Heinrichs Löwen Geist/ der die zerreißt/ Die von des Stampols großen Hunden Nach diesen sich in Ungarn 2 eingesunden. 5. Die Tugend schreibt in Diamant/ Und muß ins Kleid der Ehren sticken/ Wie viel dein Hauß schon Printzen angewandt/ Durch deren Tod den Käyser zu beglücken. Ihr Blut an Donau und am Rhein kan Zeuge seyn; Der Türcken Mond und Franckreichs Sonne Sey bluth-roth Dein und Deiner Helden Wonne. 6. Die Ehre folgt der Tugend nach Der Purpur deiner Chur muß gläntzen. Dein Hauß trägt sich nach vielen Ungemach Durch tapffern Ruhm biß an Arcturus Gräntzen. Die Güte herrscht/ uns schützt dein Schwerd. Dein muthig Pferd Geht/ dich zur Ewigkeit zu tragen/ Dort oben schon vor dem gestirnten Wagen. 7. Dein Fürsten-Geist ruht niemals nicht. Als unser Pharus wilst du wachen. Dein Regiment prangt durch der Klugheit Licht. Zu unsrer Lust kanstu dir Sorgen machen. Dein Land beherrscht die güldne Zeit Und Trefflichkeit. Dein Löwe kan den Rhein befreyen/ Und kehrt sich nicht an Franckreichs Hahnen schreyen. 8. Drum auf/ ihr edlen Musen/ auf! Den theuren Purpur Ihm zu küssen/ Und nach dem klug geführten Wassen-Lauff Den Scipio der Teutschen zu begrussen. Laßt nicht den Römern nur allein die Ehre seyn: Den Weg mit Rosen zu bestreuen/ Wenn im Triumpff sich ihre Helden freuen. 9. Ihr muntern Augen klärt euch aus Der Welfen Chur-Fürst anzublicken. Wie ungemein strahlt seine Tugend raus! Der Himmel mag ihr die Belohnung schicken. Schließt Elbe/ Saale/ Donau/ Rhein dis Vivat ein: George Ludewig soll leben/ Und in dem Glück der grösten Fürsten schweben. Fußnoten 1 der Welt-geprießne Held/ Sr. Churfürstl. Durchl. Herr Groß-Vater. 2 Sr. Churfürstl. Durchl. signalisirten sich hierauf 1684. in einen glorieusen Feld-Zug wieder die Türcken.