Joris-Karl Huysmans Joris-Karl Huysmans (eig. Georges Charles Huysmans) (1848–1907) Biographie 1848 5. Februar: Joris-Karl Huysmans, französischer Schriftsteller flämischer und französischer Abstammung, wird in Paris im 6. Arrondissement geboren. 1857 Nach dem Tod seines Vaters heiratet seine Mutter wieder, als er neun Jahre alt ist. Der frühe Tod seines Vaters aber bleibt für ihn ein tragisches Erlebnis. Er besucht das Lyzeum Saint Louis. 1866 Er schließt die Schule mit dem Abitur ab. 1868 Er bekommt einen Verwaltungsposten im Innenministerium. Dort bleibt er für zweiunddreißig Jahre und verbindet seine Arbeit mit der Kunst. Daneben ist er schon frühzeitig schriftstellerisch tätig. Er verkehrt auch im Kreis von Médan um Émile Zola: Seine ersten Romane, darunter »Marthe. Histoire d'une fille« und »Les Sœurs Vatard«, stehen noch deutlich unter dem Einfluss des Naturalismus. Danach vollzieht Huysmans die Wende zum philosophisch akzentuierten Hedonismus und Ästhetizismus. 1870 Während des französisch-preußischen Krieges ist er beim Militär. Er beginnt Kunstkritiken über Maler wie Odilon Redon und Gustave Moreau zu schreiben. 1874 Sein literarisches Debüt gibt er mit »Le Dragoir aux Épices« (»Die Gewürzbücher«). Da niemand sich bereit erklärt, sein Buch zu veröffentlichen, schafft er den Druck aus eigenen Mitteln unter dem Namen Joris-Karl Huysmans. 1876 »Marthe, histoire d'une fille«. 1877 Huysmans trifft Zola. 1879 »Les Sœurs Vatard« 1880 Die Novelle »Sac au dos«, die auf eigenen Erfahrungen beruht, wird in »Les Soirées de Médan« mit anderen Geschichten etlicher Mitglieder von Zola's Gesellschaft »Médan« veröffentlicht. »Croquis parisiens«. 1881 Der Roman »En ménage« (»Der Junggeselle«) erscheint. 1882 Die Erzählung »À vau-l'eau« (»Stromabwärts«) erscheint. 1883 »L'art moderne«. 1884 Sein berühmtester Roman, »À rebours« (»Gegen den Strich«), wird zu einer Art »Bibel« der Dekadenzliteratur des Fin de siècle. Mit der Thematik des »ennui« (der Langeweile bzw. des Überdrusses) führt »À rebours« das Erbe der Dichtungen von Charles Baudelaire und Paul Verlaine im Bereich der Prosa weiter. 1889 »Certains«. 1891 Der stark rezipierte Roman »Là-bas« (»Tief unten«) erscheint. 1892 Später wendet sich Huysmans von dieser Geistesrichtung und den parallel hierzu betriebenen Studien des Okkultismus ab und konvertiert zum römisch-katholischen Glauben. 1895 Im Spätwerk von Huysmans verstärkt sich die religiöse Tendenz, wie beispielsweise in »En route« (»Vom Freidenkertum zum Katholizismus«). Huysmans geht für eine Woche in das Kloster von Issigny. 1898 »La Cathédrale« (»Die Kathedrale«). »La Bièvre et Saint Séverin«. 1899 Huysmans zieht sich in ein Trappistenkloster zurück. »Sainte Lydwine de Schiedam«. 1900 Huysmans ist einer der Gründer der Akademie Goncourt, und wird zum Präsidenten dieser Gesellschaft gewählt. 1901 »De Tout«. 1903 »L'Oblat« (»Die Oblate«). 1905 »Les Foules de Lourdes«. 1907 5. Februar: Er stirbt in Paris an Krebs.