An Clärchens Geburtstage, von zweyen ihrer Geschwister Erblaßte Sterne schienen Auf halb erhellter Au, Und duftende Jesminen Umfloß der Morgenthau! Es deckten Silberwölkchen Den Himmel allgemach, Und mählich ward ein Völkchen Von Nachtigallen wach. Es küßten sich die Pärchen Der Vögel, klein und groß: Da lagst du, holdes Clärchen, Der Mutter in dem Schooß; Da lagst du klein und niedlich, Mit deinem sanften Blick, Und prophezeihtest friedlich Den Menschen süßes Glück. Hast süßes Glück gegeben, So wie du prophezeiht, Gelebt ein frommes Leben, Voll Engel-Heiligkeit; Bist schönen Seelen theuer, Ein ächtres Himmels-Kind, Als oft in ihrem Schleyer Die Kloster-Mädchen sind. Kann dich ein Strauß erfreuen, Zum Festgeschenke dir Gebunden von uns Zweyen, So nimm die Blumen hier; Und sollten gleich wir beyde Nicht heilig seyn, wie du, Doch wirft dir unsre Freude Die reinsten Küsse zu.