An die goldene Feder von Palemon geschenkt Du, mir aus Händen der Freundschaft In diese schreibende Hand Zu langer Dauer gegeben, Schreib kein unheiliges Lied! Dich schuf aus glänzendem Erze Der Schmuck arbeitende Schmid! Zeus gab nicht unter dem Himmel Aus einem Vogel dich mir! Der Strauß, die balzenden Hahnen Am hohen Brocken im Lenz, Der Pfau mit prächtigem Rade, Die alle trugen dich nicht. In reichgeseegneter Ader Trug dich, vor deiner Geburt, Ein Berg, den Hakken durchwühlen Gedingt von menschlichem Geiz! Dich bracht auf stürmischer Welle Vielleicht ein schwimmendes Haus Von der barbarischen Küste, Wo Cannibalen, ein Lied, Dem Tod im Feuer zu trotzen, An einem hölzernen Spieß Noch singen: daß sie gebraten Des Feindes Brüder auch einst! O, du mir köstliche Feder! Dich las ein Mädchen vielleicht Aus einem Bache voll Goldsand, Und sagte seufzend dabey: »Wo bleibt der liebende Jüngling? O, mir verächtlicher Staub! Sein Herz im lächelnden Aug Glänzt mehr, ist theurer als du!« So sprach das Mädchen vielleicht Zu dir noch rohem Metall! Izt aber bist du gebildet Für mich zu hohem Gebrauch! O nur den Göttern und Helden Zu schreiben diene du mir, Und göttlich denkenden Freunden An Tagen ihrer Geburt!