An die Mütter des reisenden Chur- und liefländischen Adels Edle Mütter, die ihr eure Seelen Oft zu reisenden Söhnen gesandt, Laßt euch bey der Wiederkunft erzählen, Welches Fürstengehorchende Land Ihnen am besten gefallen, Welche Königsstadt Unter den Königsstädten allen Ihre größte Bewunderung hat? Und sie werden euch sagen, Daß Berlin den Preis Ganz davon getragen. O! der Künsteverfeinende Fleiß Strebet hier unter dem Schutze des Weisen Nach dem Gipfel der Vollkommenheit! Eure Kinder werden alles preisen. Meine Liederfähigkeit Ist zu klein, die Wunder zu beschreiben, Die nur eine Kunst enthält. – Ewig groß wird Katharina bleiben Bey der Heldenbewundernden Welt – Ewig schön, und ewig aufbehalten Das Geschenke Friedrichs von Berlin. Bleiche zitternde Gestalten, Ueberwundner Ottomannen knien Vor dem Porcelaingemachten Throne, Weiß, wie ein gefallner Schnee; Und in ernster Grazie Unter einer Lorberkrone Blickt die Kaiserinn umher; Auf dem köstlichen Tafelgeschirre Flammt das brennende Meer, Fliehn die Türken, in der Irre Liegen sie vor den Siegern gestreckt, Mit lebendigen Farben gemahlt, Werden die Grauen des Todes entdeckt, Und die Thaten der Reußen erzählt. Unnachahmliche Thaten des Krieges, Dem kein römischer glich, Als vor helfenden Göttern des Sieges Mithridat von Wald zu Walde wich – Und die fürchterlichen Hanniballen Und das stolze Karthago zuletzt Vor dem römischen Muthe gefallen, Der Freyheit höher, als Leben geschätzt.