Auf eine Glocke die in Magdeburg umgegossen ward Ich unbegeistertes Metall Rief, ganze sechs und neunzig Jahre, Mit in der Luft vertheiltem Schall, Zum Gottesdienst, und zu der Bahre. Gebrauch verminderte den Klang, Ich hohles Erz ward umgegossen, Zur Zeit, da schon fünf Jahre lang Der Krieg das ganze Land umschlossen. Drey Monarchien sandten aus Mit jedem Früling grosse Heere, Den König, und sein hohes Haus Zu stürzen, wenn kein Gott nicht wäre. Es ist ein Gott! Er deckt das Haupt Des Königs, wenn ihn ganz umringen Die Feinde, welchen nicht erlaubt Ward, über diesen Wall zu springen. Könnt ich mit Engels Zungen doch Dir, Magdeburg! die Worte sagen: Gott lebt! Er thut die Wunder noch, Die er gethan in Davids Tagen! Ihr, die ihr in der goldnen Zeit Zu mir herauf steigt, dies zu lesen, Erkennt den Herrn der Herrlichkeit, Der Friedrichs grosser Schuz gewesen. Und ihr, die ihr mich rufen hört Zum Gott des Himmels und der Erde, Bringt ihm das Herz, daß es gelehrt, Und heilig umgeschmolzen werde.