An meinen Bruder Georg Wie viele Wunder hab ich heut gesehn! Den heißen Kuß, mit dem das Sonnenlicht Des Morgens Träne trank, – im Abendlicht Lang tote Helden über Wolken gehn – Des Ozeans urewiges Phänomen: Das Meer, das Hoffnung trägt und Hoffnung bricht Und wilde urweltliche Sprache spricht Und grollt und seufzt von Werden und Vergehn. Und jetzt, Georg, da ich dir dieses schreibe, Lugt Cynthia bleich aus weißen Wolkenbänken, Ein wenig nur, als sei heut Hochzeitnacht. Und lade sie zu beßrem Zeitvertreibe. Doch hätt' ich nicht dies treue Deingedenken, Was wär des Meers und was des Himmels Pracht!