Gewitter im Mai In Blüten schwamm das Frühlingsland, Es wogte weiß in schwüler Ruh; Der dunkle feuchte Himmel band Mir schwer die feuchten Augen zu. Voll Reu und Leid hatt ich den Mai Gegrüßt und seinen bunten Flor; Nun zog er mir im Schlaf vorbei, Verträumt von dem vergrämten Tor! Da war ein Donnerschlag geschehn, Ein einziger; den Berg entlang Hört ich Erwachender vergehn Erschrocken seinen letzten Klang: »Steh auf! steh auf! entraffe dich Der trägen, tatenlosen Reu!« Durch Tal und Herz ein Schauer strich, Das Leben blühte frisch und neu.