Rot »Blut ist ein ganz besondrer Saft!« »Ich bin rot und hab's erwogen Und verkünd es unverweilt! Und geköpft sei jeder, welcher Das Prinzip nicht mit mir teilt!« Also in des Baders Stube Hört ich einen, der dies sprach, Eben als 'nem feisten Bäcker Jener in die Ader stach. Und des Blutes muntrer Bogen Aus dem dicken drallen Arm Fiel dem Sprecher auf die Nase, Sie begrüßend freundlich warm! Bleich entsetzt fuhr er zusammen, Wusch darauf sich siebenmal; Doch noch lang rümpft' sich die Nase, Fühlt' noch lang den warmen Strahl. Eine Ros' im Wetterscheine Sah ich blühen brennend rot; Einen Becher sah ich glühen, Der noch tiefre Röte bot! Aber rief etwa die Knospe Vorher, daß sie rot wollt sein? Schrie der junge grüne Weinstock: Ich will geben roten Wein? Nein, der ewig goldengrüne Baum des Lebens tut das nie, Das tut nur die ewig graue, Graue Eselstheorie! Manches Brünnlein mag noch springen In das Gras mit rotem Schein; Doch der Freiheit echter, rechter Letzter Sieg wird trocken sein.