6 Horch! Stimmen und Geschrei, doch kaum zu hören, Dumpf und verworren tönt es, wie von ferne, Und ich erkenn sie, die allnächtlich stören Der Toten Schlaf, den stillen Gang der Sterne. Der trunkne Küster, aus dem Schank gekommen, Setzt sich noch in den Mondschein vor dem Hause, Kräht einen Psalm; doch kaum hat sie's vernommen, So stürzt sein Weib hervor mit Zorngebrause, Heißt ihn hereingehn und beschilt ihn grimmig, Hell kräht zum Mond indessen der Geselle: So mischet sich, erbost und eulenstimmig, Ihr Zanken in sein trunkenes Gebelle. Sie muß ganz nah sein, da ich es kann hören, Die überkommne, alte Pfründerhöhle; Laß sehn, ob das Gesindel ist zu stören: Schrei, was du kannst, angstvoll gepreßte Kehle! Die Tür schlägt zu – der Lärm hat sich verloren, Es hülfe nichts, wenn ich zu Tod mich riefe; Sie stopfen furchtsam ihre langen Ohren Vor meinem Hilferufen aus der Tiefe.