Das Kalb Du Tier, im dunklen Stall geboren, Eh' du des Lebens recht bewußt, Greift dich ein Schlächter bei den Ohren Und reißt dich von der Mutterbrust. Dein großes Auge, fromm und helle, Sieht da die Au zum erstenmal, Doch angstvoll; denn des Hunds Gebelle Treibt rastlos dich durchs grüne Tal. Bald binden sie dir deine Glieder, Sie achten nicht dein Angstgeschrei, Man wirft dich auf die Schlachtbank nieder Und schneidet dir den Hals entzwei. Doch bei dem letzten Hauch der Kehle Ein Glanz aus deinem Auge spricht: »In mir auch wohnet eine Seele, Für mich auch hält ein Gott Gericht.«