An Sie 1. 1824. Herz! gedenkst du noch der Stelle, Wo einst unser Frühling war, Lustnaus üpp'ger Blütenbäume, Der verlassenen Kapelle, Jenes Himmels wunderklar? Ach! es waren kurze Träume, Schmerz der Trennung lange Jahr'! Herz vom Herzen weggerissen, Wandelnd in der Fremde bang, Ward dein Stern dein frommer Glaube, Meiner in den Finsternissen Meine Liebe, mein Gesang; So der Welt ward keins zum Raube, Bis ich gänzlich dich errang. Jetzt, was kaum ich sah in Träumen, Bildete sich wirklich aus! An dem Berg der Frauentreue Stehet unter grünen Bäumen Freundlich unser kleines Haus, Und geliebter Kinder dreie Hüpfen fröhlich ein und aus. Und dahin sind Schmerz und Sehnen, Die das Lied in mir erregt, Auch das scherzende, – entsprungen Ist auch dies nur stillen Tränen, Nur dem Gram, der mich bewegt. Herz! – und ich hab' ausgesungen, Weil du allen Schmerz gelegt.