Jünglingstrauer Wohl hat noch nie ein Mädchen Mit Liebe mein gedacht, Noch nie mir stille Freude In Wink und Kuß gebracht: Doch liebt mich wohl dies Sternlein, Bleich zitternd durch die Nacht. O seht, es blickt so freundlich, Hält still in seinem Gang Und lauschet voller Liebe Oft meinem kleinen Sang; Da schau' ich wohl mit Tränen Des Himmels Blau entlang. Bald kommst du, trautes Sternlein Und wandelst still umher Und blickst in meine Zelle, Die stehet öd und leer, Und blickst auf meine Harfe, Die tönet nimmermehr. Dann ragt aus einem Hügel Ein kleines Kreuz von Stein; Du schwebst vorbei, und liebend Küßt es dein milder Schein, Und wonniglich erzittert Im Hügel mein Gebein.