Narkissos Als Narkissos sich Im Teiche spiegelte, Erschrak er: Denn also schön schien ihm das Spiegelbild, Dass er in Liebe zu sich selbst Entzündet wurde. Er beugte sich hernieder Ins Ufergras Und küsste im Wasser Seine Lippen Und griff nach sich mit seinen Händen Und seufzte. Die Schönheit, Sann Narkissos, Wohnt auf dem Grund der Seen. Versunkene Städte müssen sein, In denen die Schönen wohnen Und mittags nur Im Sonnenlicht Werden sie sichtbar, Wird Schönheit Bild, Gesang und Lächeln Glanz und Kuss. Noch niemals sah ich nachts im Teich Den schönen Jüngling. Er schläft zur Dämmerung wohl Wie wir. Und ist ein Mensch Wie wir Nur Mensch der unteren Welt. Du Tiefer steig hinauf! Und werde Du! Wenn das Gymnasion du betrittst, Schweigt rings die Runde. Der Fechter lässt den Degen sinken, Der Ringer Blick und Arm, Und selbst die Greise und die Kinder Erschrecken süss vor deinem Angesicht.