Mariamne Herodes Gemählin Mariamne war ein Zweig aus der Makkabeer Stammen/ Wie Herodes ihr Gemahl hegte List-Lust-Lasterflammen; So war ihrer Schönheit Gabe mit der Tugend ausgeschmükkt/ Die auch in den Todesnöhten mit Gedult hervorgeblikkt. An der frommen Königin hat die Boßheit sich gerochen/ So gar/ daß der Lügenneid über sie den Stab gebrochen. Sauff du Greuel-meuchelmörder/ sauff der Heldin edles Blut/ Die dir/ sonder Weiberthrenen/ weiset mehr als Männermut/ Vber Herodes Bildniß. Herodes der Tyrann/ von düstrem Angesicht/ In Sitten wütig wild/ Barbarisch in Geberden/ Hat seine Grausamkeit gar gegen Gott gericht/ Weil ihn der Menschen Mord nicht sättigt' auf der Erdẽ, Er trug mit Trug die Kron/ der blutgemengte Koht/ Der Bösen bester Freund/ der Frommen Tod und Noht: Bis ihn der Frevelstoltz mit Jammer hat gestürtzet/ Vnd letzt die Madensucht das Leben abgekürtzet.