Johann Klaj Geburt Christi Oratorium Festspiel [Widmung] [Widmung] Johann Klaj / der Hochheil Gottes Lehre Ergebenens und gekrönten Poetens Der seligmachenden Geburt Jesu Christi / Zu Ehren gesungen. Dem Hochwolgebornen Herrn / Herrn Carol Gustav Wrangeln / Herrn zu Schogkloster / Roßdorp vnd Bremervörde / der Königl. Majestät und Reiche Schweden Rhat / General Feldmarschallen in Teutschlande /auch General Gouverneurn in Pommern / u. Meinem Gnädigen Herrn. Vortrab Vortrab. Mit 4. Vocal- und 4. Instrumental-Stimmen. Kan sonst gesungen werden auff diese Weise: In dulci jubilo. 1. Tritt Freundin tritt herein / Laß doch das Säumen seyn / Weil Wind und Winter schweigen / Der Früling stellt sich ein / Es singen auff den Zweigen Die Weihnachtvögelein / Freundin tritt herein / Laß verweilen seyn. 2. Komm Freundin / komm heran / Komm auff den Blumenplan / Hör wie die Schwalbe schwirret / Vnd singt den Buhlen an / Die Turteltaube kirret / Sie girret / was sie kan / Freundin komm heran Auff den Blumenplan. 3. Komm Freundin / komm heraus / Mach dich ins Sommerhaus / Die frühen Feigenbäume Sind laubicht aus und aus / Die süssen Rebenkäume Gefährt kein Hagelstraus. Freundin komm heraus In das Sommerhaus. 1. Akt Erste Handlung Engel / Maria / Chor Maria. Es war nun mehr an dem / daß der Herr offenbar wolte seinen heiligen Arm für den Augen aller Heiden / und selber reden. Er wolte erscheinen auff Erden / und bey denen Leuten wohnen / das Wort im Fleisch / die Sonne in den Wolken / das Honig im Wachs / das Liecht in der Latern. Die von Ewigkeit benennte Stunde war da / daß der / der den Raht deß Heils ertheilet / nun auch selben wircklich in der That erweisen solte. Der Raht der heilighochgelobten DreyEinig hatte die Himlischen Reichsstände beschrieben. Gott der Vatter that den Vortrag folgender massen.. – – – Wie meint jhr meine Bürger / Soll denn der Höllen Mohr / der Menschenfraß / der Würger / So meister spielen? Nein; Soll denn der Apfelbiß Vns in der Sternenburg thun einen solchen Riß. Ich will denn! Gabriel auf / setze dich zu Wagen / laß dich den WolckenSturm durch dampf und dünste tragen / in pfeilgeschwinder Eil / hin in Idumens Stadt / die von den grünen Zweig den Grünzweig Namen hat. Da wohnt die / gegen der die Gottheit ist entflammet / die von Uhrahnen her und Königsblut gestammet / Sag / daß Sie tragen soll / den der sie selber trägt das Menschenhauß / und alls / was sich darinnen regt. Genug / der Herold fleugt in Götter hoher Größe / Es lebt durch seidnen Flor die wolerziemte Blösse / das Stirngestirnte Liecht die Wangenzier bestralt / den Rosengleichen Mund mit Lilien untermahlt. das Wollenweiche Haar sich von der Scheitel strecket / den Alabaster Halß wie klares Fließgold lecket / So blinckt der Tag der Nacht / das Liechtentlehnte Liecht / neigt nächtlich Wolckenab sein Sichel-Angesicht / beleuchtet sich im Meer / bespiegelt sich in Wellen / die jhrer Fürstin gleich / bald ab / bald zuwerts prellen / in seiner rechten gläntz die Blumen Königin / die Cron und Zeptern gleicht; die / die in jhrem Sinn / dem Trauring abgesagt / durchlaß damal die Blätter / die Ihr und jhres Sohns hertzallerliebster Vetter vorlangsten auffgesetzt: Der Abgesandte schwingt Sich in ihr Zimmer hin / vnd seinen Gruß anbringt. O holdselige Jungfer sey gegrüsset / O begnadete Mutter sey geküsset / Du Sonnengüldne Zier / du hochgebenedeite Magd / Was allen Mägden ist versagt / hat GOtt gethan an dir. Du / du bist allein die Krone keuscher Jugend deß Frauenzimmers liechter Schein / der Außzug aller Tugend. Der / der Berge Last mit einem Dreyling fast / der Sonn und Monden leitet / der auf den Sternen reitet / hat dich zur Braut erwehlet / und sich mit dir vermehlet / Er suchet seine Lust und will neun Monden lang bewohnen deine Brust. Die der die Zeitung kömt / und auch der Bott schweigt still. Wie wenn die müde Sonn / nun schlafen gehen wil sich über den Gebrauch heraus zustreichen pfleget im Scharlachroten Rock zu jhrem Bräutgam leget / So schlaget unter sich das unbefleckte Bild die hellen Augelein mit Gottheit angefüllt / gefärbt und nicht gefärbt: Blut streitet mit erblassen / die keinen Mann erkannt / kan solche Post nicht fassen. Worauf der Engelprintz von dessen Lippen fleust milchsüsse Redenheit / die Götterwein außgeust. Laß seyn / spricht Gabriel / die Furcht / du wirst empfangen der Heiden heilges Heil / das lange Weltverlangen / den MenschGott / Gott der Gott und Mensch von Ewigkeit der Glantz / das Ebenbild / was er war vor der zeit das bleibt er / was er nicht / das hat er angenommen / Heut wird Gott warer Mensch! Ich bin von Gott herkommen / Ich habe mich gewagt / durch dunckeldüstre Lufft / gesegelt blitzgeschwind durch Nebelnasse Tufft. Wann dann deß Himmels Schluß dich würdigst aller Würden in unverruckter Zucht entbürden wird der Bürden / (wie sonst ein Apfel fällt / wann jetz die Sonne führt den Wagen in die Wag / den keine Hand berührt /) dann solst du deinen Sohn den reinen JungferSamen / du Jungfer Mutter selbst mit JEsus Namen namen / denn er ist übergroß der grosse VaterSohn / von Gott und selber Gott in einer Gottheit Thron. Er Davids Reichsgenoß wird hochgeachtet werden / der Herscher der beherrscht den weiten Creiß der Erden von Kindes Kindes Kind; Es wird von Land zu Land / Es wird von Meer zu Meer sein Name seyn bekannt. Der Geist der mir den Geist und dir den Geist gegeben / wird wircken inner dir / daß Gottes Sohn wird leben / und werden was du bist; auch die mit dir gesipt die Kinderloß gelebt / jetz eine Mutter gibt. Schon sechsmal hat bereit das Hörnerangesichte / versilbert seinen Glantz mit neugeborgtem Liechte / seid daß Elisabeth hochschweres Leibes geht / Was Gott einmal beschleust / das immer veste steht / und bleibet ewig waar; bey Gott sind alle Sachen zur mögligkeit gebracht; das Wort kan alles machen das selber nicht gemacht: doch alls in allem ist / Es stund flugs alles da / da diß Wort sprach ein St! deß Himmels ist verweist geschmecktes Wörterliegen drüm glaubt die Mutter Braut / dem / der da nit kan triegen / und gibt ihr Jawort drein. Ich gebe mich / spricht sie / und will was Gott gewillet. Vernunfft erliegt der Glaube siegt / der Glaub allein den schwancken Zweifel stillet. Ich kenne schon das blanke Feyerkleid / das krause Haar deß Blauen Herrligkeit / der Gottheit volle Saal ist üm und üm ümringt mit Engeln überal. Die Krafft / deß höchsten Krafft / wirckt inner jhren Leibe verwacht die Jungfrauschafft und macht gleichwol zum Weibe Frau Mutter / Jungfer Braut; Euch nennt das kleine Kind Frau Mutter / da jhr Euch doch Jungfer Braut befind. Ihr habt die Mutterlust / den JungferEhrennamen / die Blume blühet schön / und trägt im blühen Samen diß Rund erschüttert sich mit vnerhörten Krachen / das wolckenblaue Dach hat ob den Wundersachen / zur lincken Hand geblitzt / das Schiff-gepflügte Meer empfand den Donnerstral; es winselt über sehr der Stimme Gegenbild. So ist bekändlich worden deß HERREN Gegenwart / von Westen biß in Norden / weit über Thule naus: ja / wo die Sonne glimt / wann sie die Reisefahrt von Ost nach Westen nimt. Nach anhörung dieses machet sich Maria auff /nicht unglaubig wegen deß Anbringens / nicht ungewiß wegen deß Mundbotens / nicht zweifelnd an dem Exempel / sonder fröhlich vor Freuden / und der gebür nach andächtig. In dem der Krebs / den Tag und Tageshitze länget entmarcket Land und Sand / wenn er den braunen Schnitt und braunen Schnitter senget verfärbet Hand und Band. Da gieng das Liecht der Welt mit endelichem Zügel / weit über Berg und Thal auf Libans / Hermons Höh / auf Thabors / Carmelshügel nach Zacharias Saal. Es war ein kühler Ort von Fichten und von Linden der Rehböck Auffenthalt / da sonst der Hindin Schar Nachts hauset in den Gründen / Tags hetzet durch den Wald / da kam Marien vor die frügejagte Hinde in selbstgesuchter Ruh / in dem der Königin die besten Westenwinde Lufft wehen ab und zu. Die Frülingsbringerin wust meisterlich zu zwittern / und gab den Kunstgesang mit Kunstgeführter Stimm mit Leid und Freuden-kittern / den Schlaferwecker Klang. Sie sprach: Wolauf du Morgenstern deß Lentzen / du laute Nachtigal / der Wald / erschalt dein Laut macht laut die Grentzen / mit halbverbrochnem Schall / kein Nord noch Schnee ermordt den Klee / Wind / Winter / Sturm / Lust / Unlust sind gefallen / Ach Vogelzier laß dir und mir Ein Ruhelied mit leiser Stimme schallen. Das Wolckendach ist Silberklar geheitert / diß gantze Rund ist laut / Es hat sich Gut / Muht / Blut hellauf geläutert / Auf laute Frülingsbraut / Auf schwing dich auf / Auf laß den Lauf Feldsäugerin / der Honigsüssen Khelen / schleif künstlich schleif pfeiff artlich pfeiff Ich will dich mir zur Bottschafft außerwehlen. Fleug Wälderharpffenschlägerin auß deinem Birckenhaar / Du wolbestimte Königin der Federträger Schar / Schau / nach Salems Töchtern schaue / jhnen diese Post vertraue. Maria wie der Etna hitzt wann er sich angesteckt / in dem er Feuerkugeln sprützt das Feld mit Asche deckt / Sprich: Ich hitze wie Jungfrauen / die die Salems Burg beschauen. Nur dieser Garten Apffelbaum mit Fleischgefärbter Blüh / der gibet meinem Rasten raum / da lieg ich auf den Knie / kräfftet mich mit Blumenkräfften / säfftet mich mit Aepfelsäfften. Im fall man dich nicht hören will und mein vergessen hat / so schweige nimmer nimmer still / Sing stäts vor Salems Stadt / Ruf und schlage / klag und lache / biß ich von dem Schlaf erwache. Nun schläft das Rosenbild / die heilgen Wächter schweben / üm Ihr und jhren Sohn / Welt / Feld / Wald / wildes Wild muß auff sie achtung geben / selbselbst der Sternen Thron: Ich schwer / ich schwer es euch / ich schwer es bey den Rehen / hier auf dem freien Feld / wekt meine Liebste nicht / jhr schönen Solimeen / biß daß jhr selbst gefällt. Die Schlafermunterte Maria setzt jhre meistgeendete Räißfahrt fort / über die Gebürge Gilboa / Grisim und Hebal und Ephraim / wandert nach Hebron begrüsset jhre Wuderschwangere Mume. Als selbige den Mariengruß vernommen / hupffet das Kind auß Göttlicher Bewegung in Mutterleibe. Elisabeth höret ehe die Grußstimme: Johannes vermercket eh Gottes Gnade. Sie Mariens / Er deß HERRN Gegenwart /das Weib / deß Weibes: das Pfand deß Pfandes: die Mütter unterreden sich von GOttes Gnade / die Kinder wircken solche innerlich: Die Weiber müssen das gottselige Geheimnuß anfangen zu lernen / und von der verschlossenen Kinder Geist / getrieben /weissagen. Das Kind hüpffet: die Mutter wird erfüllet / und doch nicht ehe als der Sohn / mit dem H. Geiste. Maria mercket daß nunmehr das vorhaben / worauff viel gewartet / aber nicht erwartet / derer Hertzinbrünstige Feuer Andacht auß dem Hertzen auff die Zunge steiget / und durch Zahn und Mund folgens heraus bricht. Erster Chor: Maria. Mit einer Vocal / 3 Violen vnd 1 Lauten. Im Thon: Vom Himmel hoch / da komm ich. Avf Stimmen auf / auf Seiten bebt / Mein Seel den HErren hoch erhebt / Mein Geist erfreut sich Gottes Zier Vnd meines Heylands für und für. 2. Er hat gesehen seine Magd / Ihr Elend Ihm und Sie behagt / Von nun an mich die gantze Welt Vor seelig preist / vor seelig helt. 3. Der mächtig ist und mächtig gibt / Hat grosse Ding an mir verübt / Sein Nam wird heilig hochgeacht / So lang als Sonn und Monde wacht. 4. Sein Hertz im Leib vor Liebe warmt / Sich jetzt und immer jetzt erbarmt Deß jenen / der in Ehr und Spot Ihn fürchtet und auch sein Gebot. 5. Es zeiget seines Armes Bracht Die Himmelweite Wundermacht / Er ist es / der die Hoffart scheut Vnd stoltzen Sinn wie Spreu zerstreut. 6. Der mit Gewalt Gewalt verletzt / Wird mit Gewalt vom Stul gesetzt / Was nidrig ist / was unterthan / Das hebt / das setzt er oben an. 7. Dem / der sich plaget sonder Gut / Füllt er den Magen / macht jhm Muht / Der Reiche muß bey gelbem Koht Nichts haben und noch leiden Noht. 8. Was Er dem Abraham versprach und seinem Samen nach und nach / Ist waar und bleibet ewig waar / verzög es sich vieltausend Jahr. 2. Akt Andere Handlung. August / Maria / Joseph / Chor Römer. Fürst August beherrschete die Länder / der Fürst der Finsternuß die Hertzen. Es waren mehr Götter als Menschen / weil männiglich auß sich selbsten /einen Gott machte. Die Erde freuete sich nicht mehr eines Lorbeergrünenden Pflugschars / noch eines Sieghafften Ackermanns. Der gestern das abgemündete Zugvieh heimtrieb / ertheilete heute dem Römischen Adel Befelch / und das abgenommene Ochsenjoch leget er den Geschlechtern auff / statt der Peitschen führete er ein mit Ruten ümwundenes Beil. Eisen das vormal zum Feldbau genutzet / muß jetzt Länder bezwingen / Rom erweitern / und die Schatzkammer bereichern. Höret August mündlichen reden. Gott Mars du Landsknecht Gott / du Gott der starcken Kriege / Du Printz der weiten Welt / Du läuffst und stehst im Feld / Du Geber vieler Siege. Ich August hab gekriegt bey sechs und fünfftzig Jahren / mein Spiel sehr wol gespielt / mein Mühtlein recht gekühlt / den Feind gebracht zu Paaren. Der halbverbrandte Mohr für meiner Macht sich neiget / deß Nilus wilde Flut / für mir und meinem Muht mit stillem fliessen schweiget. Die Weixel scheuet sich / es schrickt der Stoltz der Elbe / der Rhein bückt sich für mir / Mir kriegt deß Himmels zier / und sein gestirnt Gewölbe. Nur Teutschland / Teutschland nur / das hat mich zwier geschrecket / der übergrosse Tan hat manchen Römermann mit Blättern zugedecket. Da mir mein Loll außrieß / der Adler ward zerrissen der fünfften Legion / was konte / lieff darvon / was blieb / ward tod geschmiessen. Ich dencke noch der zeit / wie Armin mich bestritten / da dreyssig tausend Mann blieb auf dem Teutschburgs Plan / Als ich den Streich erlitten Verbracht ich lange Zeit / mit ruffen / Quintil sagen: bring mir die Adler her / den Kopff vor vnbeschwer / gar an die Wand geschlagen. Nun hab ich Janus Kirch zum drittenmal geschlossen / die Waffen weggelegt / und güldnen Fried gehegt / so weit die Welt ümflossen. Wer Kriege führen will / muß sich erst selbst bekriegen / Wer sich / in sich bekriegt / und sich in sich besiegt / kan niemals unten liegen. Ein kluger Feldherr weiß was er besiegt / zu schützen schläft sicher Tag und Nacht / kan stätig unbewacht Sein Vortheil wol besitzen. Der kan nicht sicher seyn vor dem nichts sicher bleibet / den auch der Degen kränckt / der jhm zur Seite hänckt/ und stäts zum würgen treibet. Wo Laster schwärmen schwärmt / wo Feinde guter Sitten / wo Rauch / wo Tyranney / wo Wein / wo schwelgerey / wird ein Printz leicht bestritten. Wo man mit Malvasier Pasteien mahlt und Wälle schneid daß die Tafel kracht von der und jener Schlacht / und nie gesehner Stelle. Ein Fürst / wie der auch ist / der Fug zum übel gibet / und dem doch steuren kan / das hat er selbst gethan / Sich und sein Land betrübet. Kein Dach deckt Sünde zu. Die Donnerkeile wachen / die Straffen brechen ein / durch Mauren / Thor und Stein biß sie den Garaus machen. Kein Krieger krieget wol / bey Beuten / Gold und Gelde / Betrug der Warheit schein bringt keine Renten ein / Ich mag nicht mehr zu Felde. Doch soll der Römer Ruhm in wolergehen stehen / muß sonder Krieg und Streit / Recht und Gerechtigkeit in vollem schwange gehen. Das Volck das hin und her noch in Besatzung wachet / soll leben von dem Sold / nicht rauben Raub noch Gold / daß bleich und bleich seyn machet. Drüm will ich Hauß nach Hauß doch nach vermögen schätzen / so kan ein schlechtes Gelt die viergetheilte Welt in guten Friede setzen. Der Weltherr und die Welt / die waren Krieges müde / Es flog vom Himmel her der Fried und machte Friede / August der hatte nun den Pantzer abgelegt / und güldne Friedenszeit zu Land und See gehegt. Wie wann sich jetzund stillt der Wellen Wallenwüten / der Vogel von dem Eiß kan seine Zucht bebrüten: So bringt der Friede Fried: in einer Hand das Horn mit Trauben angefüllt / Granaten / Blumen / Korn; in seiner andern Hand zerbrochne Tartschenschilde / das vor geharnschte Roß / von Trompten wild wird milde / und gehet in den Pflug; Spieß / Partisanen / Schwerd / sind durch deß Feuerszeug in Ackerwerck verkehrt. Es hecken hin und her verbuhlte Turteltauben / in einen holen Helm / in Sturm und Pickelhauben / Es ist kein Landsknecht mehr / kein Spiel wird mehr gerührt / kein Stück / kein Falckenet ins freye Feld geführt. Der weisse Friede kam mit Himmelreichen Gaben / dergleichen niemand hat / und auch niemand kan haben / Der reiche Friede kam / der seyd vertrieben war / er kam und brachte mit ein friedenreiches Jahr. Das blaue Wolckenhauß läst theure Perlen tauen / es fleust Purlauter Gold in Gründen und in Auen / die schönbegilbte Saat in schwangern ähren steht / das Vieh / das feiste Vieh in feistem Grase geht / der Götter Tischtrunck reucht wann sich die Flüß ergiessen / und gehn den Schlangengang. Die Hönigbäche fliessen mit Amber angefeucht; deß Balsams Fettigkeit dringt durch die Rinden durch; O lang gewünschte zeit! Ein jeder gehet hin den Namen anzugeben die Strassen sind erhitzt / man reiset aller wegen. Es machet sich auch auff der krumgebogne Greiß mit seiner Himmelbraut / und wandert nach geheiß auf Bethlems Mauren zu. Das Königliche Fräulein Maria muste einen Baumann heyrathen / und trägt unter jhrem Hertzen den Baumeister des Himmels. Ich sahe Knechte auf Rossen reiten / und Fürsten zu Fusse gehen wie Knechte. Begleitet mit mir diese beyde Reißgefährten / mercket ab deroselben Vnterredungen / besonders Marien abgefertigte Himmelsseuftzer. Du Weg wirst selbsten seyn Wegweiser / Weg und Bahn / Dir Gott sind wir / und dir auch Kayser unterthan / Bey Tag sey Sonn und Tag / bey Nacht sey Mond und Sterne so das uns Tag und Nachts nichts schrecke / noch entferne / Führ uns bey deiner Hand wie dort den Glaubens Held / auch wann das Sonnenrad ins grüne Wasser fällt / Wann nun die sanffte Rast in alle Glieder schleichet / laß uns die Leiter sehn / die biß an Himmel reichet / auf der das Engelvolck mit Lust-gesuchtem Lauf gestiegen freudig ab / gestiegen freudig auf. Heerführer führe uns wie die zweymal sechs Stämme / deß rothen Sandes trieb / den zorn der Wellen hemme / laß die bezähmte Flut wie starcke Mauren stehn / daß wir und unser Fuß kan unbenetzet gehn / folgt uns deß Feindes Fuß / so laß die Schleusen schiessen / laß loß deß Schutzes Schaum / laß zischen / gischen / giessen / versencke Roß vnd Mann / wie Stein / wie schweres Bley / So / daß man fragt / wo doch der Feind geblieben sey. Wol schöne Himmelsbraut wir gehn auf Gottes Wegen / dem grossen ErdenGott die Schatzung zu erlegen / hier ist mein Vatergut / wo vormals Jesse Sohn / vor seinen Hirtenstab den Zepter und die Cron beym Schafen überkam; hier / hier hat er gepfiffen auf seinem Haberrohr; dann in die Harff gegriffen von Gottes Geist entzündt / gespielet einen Thon vom Erben / der da würd ererben seinen Thron. Wir sind nunmehr mit Gott und Sicherheit durchreiset das Galileer Land; dort Carmelshaubt sich weiset / da rauschet der Jordan in seiner kalten fahrt / und streicht mit nasser Hand den eißgefrornen Bart. Hier gibt Samarien dem Palmenwald zu trincken / dort zeigt sich Salemshauß und Zionsburg zur lincken. Maria sey getrost / ich sehe schon den Stein / der Rahels Grabmahl ist und decket jhr Gebein. Vnd diß ist Eders Thurn / da Jacob vor gesessen / indessen das sein Vieh den Kümmel abgefressen / Will gleich der Sonnengold nunmehr zu Golde gehn so sehen wir vor uns die kleinen Dächer stehn. Mein Joseph seufftze nicht / ich weiß wol was dich kräncket / was ist es / daß man lang an das vergangne dencket / Du liebes Bethlehem sey tausendmal gegrüst / wer hier auf Erden klein im Himmel grösser ist. Du kleines Bethlehem in dir wird herrlich grünen / der auf den Sternen geht und auf der Himmelbühnen / Du bist für tausenden / die deine Schwestern / schlecht / doch nimt der höchste Gott in dir sein Burgerrecht. Auß dir wird sonder Trug Israels Hertzog kommen / der seinen Außgang hat von Anfang hergenommen. Die Sieben Hügel Stadt der Städte Königin der strenge Tiberstrom wirfft seine Krone hin; Das heilge Solime bückt sich zu deinen Füssen / und muß auß Demut dich und deine Bühel küssen / Nun Tag und Reiß ist hin. Wir gehen schmächtig ein / Gott wird heint unser Brod und unser Lager seyn. Er kam in sein Eygenthum / und die seinen namen jhn nicht auf / vorgebend: Wir wissen nicht von wannen er kömt. Man antwortet: Jesus von Nazareth. Man gegenantwortet: Was kan von Nazareth guts kommen. Der Mensch stöst jhn auß /und ein Stein nimmt jhn auf / daß einer sagen solte /der Mensch wer ein Stein / und der Stein ein Mensch. In deß schrofen Schiefersteins außgefresner Felsenklufft war von langen zeiten her eine leere Hölengrufft / überschüssig war jhr Haubt von gestrüttich fast entblöset / von den Jahren glat und kaal / sandich / höckrich / wolbemöset / ungewiß ob sie Natur oder Menschenhand gebaut / hier schlägt seine Herberg auf Jofeph und die jhm vertraut. Er sucht seinen Feuerzeug / Stein und Stahl den Kern von Eisen / schlägt er / daß er Funcken spritzt. Kalt von kälte / matt von Reisen war das Engelreine Bild; Sie / die träget / der sie trägt / hat sich auf ein Bündlein Heu / und gedroschnes Stroh gelegt. Abgestreifftes Laub ist Pfül / Deck und Bette rauhe Felle / Stall und Krippen Schlafgemach / Schimmelbrodt und Tranck die quelle. Die lange Winternacht / die hatte nun ümhült die faule Schläferwelt: das Stattvolck war gestillt / das Dorff lag in der Ruh / der Pusch der war zu Bette / das Meer und Schuppenvolck die schliefen in die wette: Er hatte sich auch gleich ein wenig hingestreckt / sein greises Haar und sich mit Schilfe zugedeckt; Gleich kömt der Augenblick / die beste Zeit der Zeiten / gehofft / gewünscht / beseuftzt / bestimmt von Ewigkeiten drüm richtet sie sich auf die Himmelwöchnerin / und richtet so zu GOtt / Hertz / Hände / Mund und Sinn: Gott / der du das Wolckenhau und die holen Himmelringe / hast gewölbet auß und auß / und bejochet alle Dinge / die verwachten Sternenhauffen / müssen dir zu Willen lauffen. Du hast nach dem unverbleiben / in den Lüften aufgesteckt / Kugelrunde Feuerscheiben / deren Fürst die Welt erweckt / heisset wachsam wach aufstehen / schläfrich wider schlafen gehen. Du hast allem sein Sein geben / Feuer / Winde / Meer und Land / Hände / Füsse / Leib und Leben / alles kömt von deiner Hand / segnest Feld und Feldgezüchte / segnest Leib und Leibesfrüchte. Nunmehr ist die Zeit vorhanden / daß der zweygestammte Held / soll entbinden einst von Banden / die verstrickte Thäterwelt / Es regt sich schon sonder schmertzen mein Hertz / unter meinem Hertzen. Keuscher Gott du wollest wenden die Gefahr der keuschen Zucht / nim / nim hin zu treuen Händen die mir anvertraute Frucht / Liebstes Söhnlein komm gegangen langes / langes Welt verlangen. Deucht mich doch ich seh dich spielen / aufgewickelt / Händeloß / und das fromme Müthlein kühlen in den frommen Mutterschoß / biß so lang dich wird gelüsten / nach der Wiege / nach den Brüsten. Dann / will ich dir liebstes Leben wann du dich nun müd gewacht meine Hönigbrüste geben / biß du matt und satt gemacht / wollen wir uns beyd mein Leben wider zu der Ruh begeben. O freudenvolle Post! an jetzt wird der geboren / der vor der Welt Geburt zum Heil der Welt erkohren! Wie wann deß Jahres Kind der Lentz / sich neu verjüngt / betauet Laub und Graß / und stoltze Tulpen bringt / Auf derer truncknen Haubt / das Perlensilber leuchtet / und daumelt gleich vom Rausch; der Fußsteig wird befeuchtet / und netzt den Wandersmann; da doch kein Regen träufft / den das Beindürre Land gantz durstig in sich säufft. Die keusche Jungferblum die bleibet unverrücket: Wie wann der Tagefürst durch Glasefenster blicket / und Glast thut Glase nichts; die Dunckelheit verschwind / und das beglaste Glaß hält Hinter auf und Wind. Der Schöpffer / Wunder! wird / das / was er hat geschaffen / der DonnerGott der blitz / schläfft ohne Blitz und Waffen / Was ohne zeit / wird Zeit; was unümschrenckt / umschränckt / der dürstet / der die Welt mit Wolckengüssen tränckt: Komm Klügelpöbel komm erwege Wundersachen / die deinen albern Witz zum Aberwitze machen / Die Feder schreibet selbst / sie schreibet was sie kan / der Weg der wandert sich und geht zum Wandersmann; deß Leibes Vfer hemmt deß Meeres Nasenlöcher: der Punct ümschleust den Kreiß / der Pfeil ümgibt den Köcher: der alle Thier ernehrt / den hungert nach Gemüß / der grosse Himmelberg ist kleiner als der Kieß. Der alls trägt auff der Hand / wird auf der Hand getragen / die Sonne leidet frost: die Fröligkeit muß zagen: der ligt im Schosse bloß der alle Kleidung macht / Die Freude grämet sich / der bleiche Kummer lacht. Zweyter Chor. Römer. 1. Baß / 1. Fagotto / und 2. Pombart. 1. Hilff Gott / was will doch werden Noch endlich auff der Erden Es ist die gantze Nacht / Dort auß deß Wirtshauß Höle / Geflossen feistes Oele / Die Tyber groß gemacht. 2. Engeddens Traubenstöcke Die tragen Sommerröcke Vnd blühen wunderschön / Drey Sonnen sich beschauen Vnd an den heitern Blauen In eine Kugel gehn. 3. Daß keinen Streit nicht streitet / Daß sich verewigkeitet / Das Siegensfriedens Dach / Das ist heut eingefallen / Mit prallen und mit knallen / Da stäubet Dach und Fach. 4. Die / die / die Wölfin weiset / Die Brüder abgespeiset / Die Seule ligt zerstückt / Die Sodomsäpffel gessen / Hat Feuer auffgefressen Vnd Wolckenan geschickt. 5. Der Geist / der sich vermummet / Ist für August verstummet / Mit diesem Schiedsbericht: Ein Kind das heist mich schweigen / Vnd wider Hellwarts steigen / Drüm frag mich nimmer nicht. 6. Wir haben sehen sitzen / Dort an der Himmelspitzen / Ein Kind auff Jungferhand / Wer hört nicht in den Tagen Von Wunderdingen sagen Zu Wasser und zu Land. 3. Akt Dritte Handlung. Hirten / Engel / Chor Hirten. Du Thurn Eder / eine Feste der Tochter Zion / es wird deine güldene Rose kommen / und die vorige Herrschaft / das Königreich der Tochter Israel. Um dieses Thurnes Haubt gieng damal auf der Weide das fromme Wollenvieh; es lagen auf der Heide Hirt Dischon / Ithamar / Hirt Keleb und sein Knecht / Achrachel / Ephraim von Isai Geschlecht / und wie sie hiessen mehr: die hatten hören sagen von stoltzer Friedenszeit / und lauter güldnen Tagen / und jhrer Meinung nach war diß das Friedenjahr / weil nu das Kriegesvolck fast abgedancket war. Man durffte nimmer nicht die lieben Schäflein flehen / viel minder / wie zuvor / mit eignen Augen sehen daß man das arme Vieh gar Herdenweise trieb dem Läger zu / daß / Ach! nicht eine Klaue blieb. Die Hirten hochbeliebt und trefflich gut im Singen / die liessen wechselweiß viel reine Reimen klingen zu kürtzen den verdruß. Es sang Hirt Ithamar der auf dem Haberrohr ein guter Meister war: Vnd wer wird es noch erleben / in der Grundsupp dieser Welt / daß der Himmel einst wird geben / was er von dem Jungfer Held / hat versprochen in dem Garten / darauff wir so lange warten. Ach zerreisse doch die Himmel / Weibes Same / Jungferkind / Ach verflösse mit Gerümmel / Berge die erhaben sind / Schlangentretter / Halßzerbrecher Kopfzerknirscher / Sündenrächer. Traun es wird uns allen bange wie kan jemand frölich seyn? Zions Hülffe bleibet lange / kein Messias stellt sich ein / Jacobs Heil / Israels Führer / Davids Frucht und Stulregierer. Thauet doch jhr Himmel thauet / und befruchtet Jesse Strauch / Ihr gesunden Regen bauet / schwängeret den Erdenbauch / daß wir können in der Reige / brechen zarte Cederzweige. Wie? wenn kommen denn die Zeiten da man wird von Perser Strand / mit Windschnellen Läufern reiten auß dem schwartzen Mohrenland / opffern Goldgewachsne Hörner / Myrrhen Tropffen / Weyrauch Körner. In dessen sehen Sie gemach nach Osten reisen den Bär / den liechten Bär: die Himmelfackeln weisen Es sey der Nacht Mittag / die dunckelbraune Nacht verschwind; deß HERREN klar entdeckt der Wolckenpracht Das heitre Götterhauß die Golbgestirnten Bogen die thun sich sperrweit auf: bald kömmt herab geflogen Ein Cherubinen Printz; der blasse Monde weicht / die Sternen schämen sich / der Taganbringer bleicht. Der Jüngling schwinget sich in vieler Stralen flammen / die Lämmer stehn bestürtzt / die Hirten gehn zusammen / die Hunde werden wach / der wachsam Fylax bellt den neuen Monden an / die gantze Herde schellt / der Herdeführer Bock / die geilen Kletterziegen die können nimmer nicht an jhrer Ruhe liegen / es schallet vom Geblöck der angelegne Plan / jeh fänget überlaute ein OberEngel an: Fürchtet euch nimmer für keinerlei Leide / Höret: Ich bring euch begliche Freude; Allem und jedem Volck wird sie gewäret / welches nur diese FriedFreude begehret. Diese Nacht ist der Messias gebohren / in der Stadt Davids jhm selbsten erkohren / Nemet zum Zeichen jhr werdet jhn finden wunden / ümwunden gewickelt in Binden Ligend in einer bestroheten Krippen / weinend mit jämmerlich-klagenden Lippen. Die Engel in der Lufft wie Regimenter ziehen / zum schlagen angefrischt; jetz scheinen sie zu fließen / jetz wenden sie sich keck / sie setzen muhtig an / ein jeder hitzig trifft auf seinen Gegenmann. Man höret in der Lufft die Kürissirer rasseln / der Flügelschlagen rauscht / die Stückenräder prasseln. Ein keusches Jungfer Hertz ist EngelFürst dein Thron darauf du MenschGott sitzst / Immanuel O Sohn! Drey gehn mit dreyen ein ein Freundgesinntes fechten sie fügen Hand an Hand / zur lincken und zur rechten / Dir Gott Immanuel / Immanuel dir Kind / Immanuel dir Gott / dir Kind / wir freudig sind / Dir / dir / dir singen Wir: Dritter Chor. Die Menge der Himmlischen Heerschaaren. Mit 8. Stimmen. Ehre sey Gott in der mächtigen Höhe. Wiederhall: Prächtigen Höhe / Alles auff Erden recht friedlichen stehe / Wiederhall: schädlichen gehe. Alle Welt laß jhr von Hertzen gefallen / Göttliches Wollen und Englisches Schallen / Göttliches Wollen und Englisches Schallen Lasset euch Christen von Hertzen gefallen. Als nun der Engelvolck bey tausend paaren mit hellem Jubelthon gen Himmel war gefahren / besprachen sie sich bald / ihr aller ist ein Rhat. Nach Bethlehem zu gehn und sehen diese That. Sie brechen Majoran auf gut Geheiß der Götter Pol / Jäßmin / Roßmarin / Zypreß und Lorberblätter vermengt mit Wintergrün / ein jeder kräntz sein Haar / das von der Sonnen braun und weiß vom Reiffen war. Sie zünden Schlössen an / und gehen durch die Wälder / der helle Glantz dringt durch vergüldet Thal und Felder; Wie wann die Sonne hitzt / und durch den Löwen rennt / Sich offt der Hartz entflammt / daß Pusch und Heide brennt. Bald werden sie gewar / daß unfern in den Hecken ein kleines Feuer raucht; da wo die Klippen decken den außgehölten Felß: Sie lauffen darauf zu / und sehen wie das Vieh schnaufft an der süssen Ruh. Der Alte nährt die Glut / Sie / stehet vor der Krippen deß Himmels Aufenthalt / und reicht dem kleinen Lippen die wie Corallenbaum / die runderhabne Brust / auß welcher Perlmilch thaut / und süsse Götterkost. Bald tragen sie daher mit jauchtzen und mit loben Ein hohes Lorbeerlaub / das neulich war gehoben Von seiner Wurtzel auß: Achrachel singet vor / und Dischon dudelt drein: dann rufft der volle Chor. Drauff setzen sie es ein / hin vor die Thür der Schönen Hirt Keleb schön schalmeit / die Haberpfeiffen thönen / Sie schließen einen Ring / Sie tantzen einen Tantz / rings üm den Lorbeerbaum / verwechseln Krantz üm Krantz. Theils bauen einen Wald von finstern Terebinthen / bezieren jhn mit Klee / Tulipen / Hiazinthen. Die junge Bursche führt ein Grasegrünes Dach Von Myrtenästen auff / Sie singet nach und nach / und wünschet daß diß Hauß biß an den Monden reiche / daß nun noch nimmermehr sein krauses Haar verbleiche. Achrachel weit und breit auf Trifften hochgepreist / der hundert Heerden Vieh auf hundert Brachen speist / Tritt vor die Krippen hin dem Kindelein zum Füssen / Die Hirten nebenst jhn / den Hirten so begrüssen: Hirt Arachel / nebest seinen Weidgenossen / auß dem Propheten Esaia 9. 1. Tenor / 2. Flöten. 1. Wir / die wir finsterlich gegangen / Mit dunckel üm und üm ümfangen / Erblicken jetzt ein grosses Liecht / Das gleich / da wir in braunen Schatten Der Hürden hüten auff den Matten / Durch Kohlpechschwartze Nachte bricht. 2. Der Heyden Zahl wird starck gemehret / Theils Freuden auch in Leid verkehret / Doch sind der Heyden Freuden mehr / Deß freuet sich der Kirchenhimmel / Es steigt sein Lob und Lustgetümmel Biß an das blancke Sternenheer. 3. Wie wann der Saaten Wachs bereiffet / Der Schnitter zu der Sichel greiffet / Schneidt / bindet Garben / führet ein / Die Dörffer springen nach Schalmeyen Vnd halten einen Schnitterreyen / Biß jhnen leucht der Mondenschein. 4. Wie wann der Feind das Feld geräumet / Die Siegerhand im minsten säumet / Raubt / plündert / beutet was sie kan / Die Trompter trompten / daß es schallet / Die Paucker paucken / daß es hallet / Im Läger jauchtzen Roß und Mann. 5. Du HErr entlastest sie von Jochen / Du hast deß Treibers Stab zerbrochen / Wie zu den Zeiten Midian / Posaunenblasen / Fackeln / Töpffe / Enthertzten Hertzen / köpfften Köpffe / Daß keiner von dem Feind entran. 6. Deß Krieges kriegen wird auf Erden Gantz stürmisch eingeäschert werden / Vertufften wie die leere Tufft / Auch aller Kleid mit Blut benetzet / In Schwefelgelbe Glut gesetzet Verfärben Sonn / Mond / Stern und Lufft. 7. Ein Kind ist kommen in das Leben / Ein Sohn uns Hirten ist gegeben / Deß Schulter seinen Zepter trägt / Sein Nam heist: Wunderbar / in Rhaten Krafft / ewig Vatter / Held in Thaten / Ein Fürst / der Friede liebt und hegt. 8. Deß Herrschaft wird gewaltig werden Vnd friedlich grünen auff der Erden / Er wird deß Davids Stul und Land Recht mit Gerechtigkeit verstärcken / daß man in Ewigkeit wird mercken Zebaoths Thun und Eiverhand. Der Schäfer Ephraim will auch nicht Letzmann seyn der rühret sein Pandor / und singet dieses drein: Wie süsse schmeckt der Saat ein angenehmer Regen / Wie süsse schmeckt der Schlaf den müden unter Wegen / Wie süsse schmeckt der Thau den Honigvögelein / Wie süsse schmeckt der Quell in heissem Sonnenschein. Du / du / du süsses Kind / du süsser Himmelsegen schmeckst süsser als der Quell und Thau / und Schlaf und Regen; Wie schön ümschattet doch den wasserreichen Fluß / ein dickbelaubter Baum der immergrünen muß: Wie schön erröthen doch die Aepffel auf den ästen: Du / du / du schönes Kind bist schöner als die besten / bist schöner als das Blut das meinen Mohn bemahlt / bist schöner als der Glantz der Feuerlilien stralt. Ephraim und Ithamar beyde benahmte Hirten /fordern einander heraus / einer belobet die Mutter /der andere den Sohn / und verschweren sich beyde /wegen beyder Hertzensliebe; Höret jhre verwechselte Reimendungen. Wer dich grosses Söhnlein liebet / wird von Wölffen nie betrübet / wenn er sich ins Graß hinstreckt / keine Schlang im Schlaf jhn schreckt. Wer dich Jungfer Mutter kennet / keine Sonnenglut verbrennet / wann er ackert / wann er pflügt / seine Stärcke nicht erliegt. Du solst mir für andern allen / Liebstes Brüderlein gefallen / Ach hett ich dich für und für / zu beküssen für die Thür. Du solst mir vor andern allen / Liebste Mutter wolgefallen / Hirtin / gut von Hirten Blut / Kömst zu Hirten auf die Hut. Ich wolt wann ich Ihn nicht liebte / daß der Donner mich betrübte / daß er schlüg ins Garbenstroh / Hauß und Hof brenn liechterloh. Daß der Hagel mich verderbte / Daß mein Vieh die Peste sterbte / daß nichts wüchß als Disteln / Dorn. Tauber Haber / fliegend Korn. Ich wolt wann ich Ihn nicht liebte / daß der Mehltau mich betrübte / daß verbrenn das milchend Korn / daß nichts wüchß als Dresp und Dorn. Ich wolt wann ich Sie nicht liebte / daß die Peste mich betrübte / daß sie würgte Weib und Kind / daß sie sterbte Schaf und Rind. Ihr Knaben haltet inn / verstopft die Wasserrohren die Wiesen dürsten nich Ihr müsset rückwarts kehren nach Eders Wächtethurn. Sagt eh: in welcher Welt der Himmel (nicht im Born) nur ein paar Ellen hält. Sag / bistu kühn / wo ist der gröste Berg ohn knallen im Schoß deß ängsten Thals / ohn hindernuß gefallen? Wir lassen sie nun wider ümkehren / preisen und Gott loben üm alles das / was sie gehört und gesehen / aber höret sie nochmaln unterwegen im Singkämpffen. Somer und Joäs / zwey Hirten / singen in die Wette /einer belobet die Mutter / der ander den Sohn. Somer die Mutter. Joäs das Söhnlein. 2. Tenor in Dialogo, und 2 Krumhörner. Im Thon: Der Tag der ist so freudenreich. 1. Ihrer hellen Aeugelein Gläsernes Gewässer / Ist wie reiche Teiche rein / Rein wie Heßbons Flösser / 2. Seiner klaren Aeugelein Silbernes Gewässer Ist wie Taubenaugen rein / Uem die Badeflösser / Ihrer Haare liechter Schnee / Ziegenherden auff der Höh Gileads sich gleichet: Gut gewürtzter Blumensafft / Ihrer Lippen Zuckerkrafft An der Süsse weichet. 3. Ihre runderhabne Brust Hebt sich wie die Rehen/ Die gepart nach aller Lust In den Lilien gehen / Wie sich die Granatfrucht ritzt Wenn sie Purpurkörne spritzt / Ihre Backen prangen / Sie das schönste Fürstenkind / Derer Schue silbern sind / Prächtig kommt gegangen. Seines Haubtes güldner Klee Vnd der krausen Locken höh Rabenfedern gleichet. Wolvermyrhter Rosensafft Seiner Lippen Honigkrafft An der Stärcke weichet. 4. Seine rund gewölbte Brust Steht / wie Trauben stehen / Da die Wintzerleut mit Lust In den Bergen gehen / Wie die Tulpen wundgeritzt / Die mit Blute bund bespritzt / Seine Backen prangen Er das schönste Fürstenkind / Dessen Füsse gülden sind / Mächtig kommt gegangen. 4. Akt Vierdte Handlung. Weisen / Herodes / Chor. Deß Himmels Blumenplan / deß Höchsten Heiligthum erzehlet Tag und Nacht mit Ruhme Gottes Ruhm / Da hat der Sternen Fürst sein Zimmer aufgeschlagen / da gehet er hervor und setzet sich zu Wagen gleich einem Bräutigam: Er hitzet als ein Held der Preißbegierig ist: zu Roß in Rüstung hält / bald rennet auf den Danck voll feuriger Gedancken / So /daß er Lorbeerlaub und Danck bringt auß den Schrancken; Er gehet gelblich in frühen Osten auff / vnd endet widerüm in Osten seinen Lauff / nichts bleibt in Nord und Sud / in Abend und in Morgen / in Erd / in Lufft / in Flut vor seiner Hitz verborgen. Wir stehen nun allhier und sehn wie sich verschanzt das blancke Heer der Nacht / wie alles gläntzt und tantzt. Wie treflich leuchtet doch in schöngeformten Reyen deß Himmels Blumenwerck / wie Blumen in dem Meyen. Vnd wann / wann kömt doch eins / deß Jacobs schöner Stern den Balaam verkünd / der Sternen Stern und Kern / der da soll Moabs Glantz mit seinem Glantz zerstücken / und auch den Boden Sehts zu boden niderdrücken? Dort stralt im ersten Hauß der seine Hörner neigt / der Widder Abrahams der silberweiß sich zeigt / Da der Brandopffer Stier der Reif und Kältbezwinger / der Stier der Kälte stört der halbe Frülingsbringer / das helle Brüderpaar / der Krebs der Felder sengt / der faule Nächte kürtz / der muntre Tage längt / Der Löwengrosse Stern der seine Klauen strecket der Lufft und Erd üm jhn mit Feuerfackeln decket. Das Jungfräuliche Liecht das eine Garbe trägt / und sich in ährenkleid zum müden Schnitter legt / Fürst Belsazer sich find in seinem Sinn betrogen / Er wird in einer Wag gewogen / aufgezogen; der falsche Skorpion der nichts nicht gutes stifft / und dort viel tausend Mann in Israel vergifft. Der Jäger Ismael mit seinem Bogen rennet / das hole Himmelfeld mit hartem Hufe trennet / der loßgelassne Bock der in die Wüsten läufft / und der sich siebenmal in Jordans Fluten täufft Naeman / der da macht / daß aus den Fackeln gehet ein silberheller Fluß darinnen fliessend stehet das blaubeschupte Paar Das blaue schöner blinckt / und alles diese Nacht auf neue Freude winckt. Die Krippe hat der Punct deß Himmels eingenommen / der rothe KriegesStern ist zu dem TagsStern kommen / die Sonne die beflammt auß jhrer Kammer geht recht mitten unter uns deß Erdentellers steht: die HörnerKönigin der frohen Himmels Wächter / läufft auff den Bruder zu mit flinckernden Gelächter / der träge Steltzenmann der schleichet fuß für fuß / und in dem achten Hauß deß Todes stehen muß. der helle JungferStern steigt auf den öbern Boden / der Himmel lachet gantz mit Sternen überzogen. Hilff grosser SternenGott / was für ein Stern bricht ein / es fehlet nimmermehr die Sonn muß doppelt seyn! Irrt etwan die Natur und will auß Nacht Tag machen? die Feuer zancken sich die nächtlich flinckernd wachen: Gott / der da spricht zu der Sonnen / so gehet sie nicht auff / er machet den Wagen am Himmel und Orion / und die Glucken / und die Sterne gegen Mittag. Der hat diese neue Fackel auf den Leuchter aufgesteckt / und hat unsre dunckle Hertzen durch das helle Liecht geweckt / Diß ist es was Bileam hat im Geist zuvor gesaget / Diß ist es was Daniel hat im Geist zuvor besaget Schicket euch / schicket die bändigen Rosse / Eilt fort / eilet jhr lässigen Drosse / Machet euch fertig wir müssen bald reisen / Salems geborenen König zu preisen. Die Weisen reisen nun von Gottes Schutz beleitet / Von Gottes Liecht beleucht / von Gottes Gleit begleitet / Der Stern ist recht jhr Stern / Er gehet wann sie gehn / und stehet / wann sie stehn. Sie sind dahin gelangt nach tausend sauren Ritten / durch Eisen und durch Eiß nach tausend bittern Tritten / durch Schweiß und mühen Fleiß. Erblicken nun von fern die heilig-hohe Stadt / in welcher Gott sein Herd / sein Herd und Feuer hat / das güldne Gotteshauß das Gott selbst angegeben / deß Thürne sich selb- selbst hoch durch die Wolcken heben / Sie reiten nun daher in Perser Pracht geschmücket / die Gugeln sind mit Gold und Demant außgesticket / Der Bogen ist jhr Rhor / die Pfeile Kraut und Loth / Der Sebel ist jhr Schutz / haut sich durch Noth und Todt. Die Trompter / die Trompten / zum Trompten ansetzen / die Paucker die Paucken zum Paucken verhetzen / die Rappen die klappen / die trappen mit Spangen behängt / sich bäumen und schäumen von Stangen / gefangen bezwängt. Wer da fragt Salems Wacht? Gut Freund. Wer gut Freund? Es hat uns aufgebracht zu diesen fernen Reisen Ein neuer Wunderstern; Ein Jüngstgebohrner Sohn / dem Erblich bleiben soll / der Zepter und die Kron. Wir / die wir deß Donnerszorn / das entzünden der Cometen / den Kreißrunden Himmelslauff / das fortschreiten der Planeten und der Elementen Kräffte richtig auß dem Grund verstehn haben in dem Morgenlande seines Sternes Glantz ersehn. Wo ligt er denn der Neugeborne König / Sagt an? was wolt jhr uns aufziehen / Ist euch der Printz zu wenig? Die Pflicht erheischts wir müssen vor jhn knien / und unser Schuld nach Landesart bedencken / deß Königs König-Sohn recht Königlich beschencken. Wie wann sich unverhofft ein Vngewiter regt / und alles übern hauffen schläget: Wie wenn das Schiff hin segelt ohne schaden der Boßknecht ist getrost / Bringt über Port zum baden / bald hört er die Halbfischweiber singen / die nichts dann wiederwetter bringen; Dann springt er ein / gibt vor / man soll den Wellen weichen / zum Ruder sitzen gahn / die schwangren Segel streichen: So zagt Herodes Hof. Er selbst wie Laub sich schwenckt / das sich nach allen Winden lenckt. Zween Hund an einem Bein die thun im minsten gut / das Liecht verleschet bald das doppelt seine Glut. Ein Weibesbild um die zwey Buhler sich bewerben / deß einen Liebes Blüt / muß in der Blüte sterben. Der Himmel trägt nur eine Sonne / Ein Fürst ist auch deß Reiches Wonne. Doch bläst er / wie man sagt / mit jhnen in die Büchse / Im Munde ist er Schaf / im Hertzen hegt er Füchse / Hört wie der lose Mann den Wolffesbalg versteckt / gantz listig mit dem Fell deß frommen Schafs bedeckt. Lieben Weisen seyt willkommen / seyt willkommen tausendmal / Weil jhr euren Weg genommen her zu meinem KönigsSaal / danck ich Gott der Glück und Segen / hat gegeben euren Wegen. Vnd wann ist der Stern erschienen / Liebe Weise saget an / Mein Hof muß dem auch bedienen / dem die Welt ist unteren / Vnd ich König werd bedencken / Ihm den König zu beschencken. Alle meine Priester sagen / und die gantze Clerisey / die die Bibel aufgeschlagen / daß es Bethlems Städtlein sey / Bethlehem das kleinst auf Erden / soll das allergröste werden. Ziehet hin in Gottes Namen / Gott beleit euch ein und auß / Findet jhr den Jungfer Samen so benamet mir das Hauß denn will ich auch für jhn treten / und wie sichs gebührt anbeten / Die Sternen leuchten in jhrer Ordnung mit freuden /und wann sie Gott herfür ruffet / antworten sie: Hie sind wir / und leuchten üm deß willen / der uns geschaffen hat / und das ist unser Gott. Wir sind auf frembder Erde / Wem wol ist bleib daheim: jhr Trompter blast zu Pferde / der Stern geht wider auf / der treue Reisemann / der kleidt sich mit uns auß / er kleidt sich mit uns an. Wie wann ein Handwercksknecht den gantzen Tag gegangen / und nun bey finstrer Nacht kein Herberg kan erlangen das helle Monden liecht ist jhm noch Liecht und Steg / der Mond versteckt sich auch / mit jhm auch Liecht und Weg Er geht / je mehr er geht / je mehr er sich verirret / und in den Weg verwirret. Es schreckt jhm hier und dort ein Wasserfall / ein Blat / da beydes nichts in sich / was schreckens würdig / hat. Bald kommet durch die Lufft der sich in sie verkrochen / der Silbervolle Mond mit vollem Mund gebrochen / dann siht Er wo Er ist. Ihr Weisen kehret ein / seht jhr nicht worauf deut deß Sternes stiller Schein. Hier hat die Nadel nicht die Winkeln außgemahlet mit bunter Würmermüh; kein güldner Teppich stralet / kein Bettgewand ist hier mit Amber angefeucht / das Zimmer ist ein Ort / der nach dem Viehe reucht. Vnd liegt doch dieser hier der alle Welt muß nehren / drüm wir und alles Volck mit allem jhn verehren / mit allen was nur ist / was unser Land nur trägt / das sey von unser Hand zu seinem Fuß gelegt. Du Kindlein liegest hier bedeckt mit schlechten Hadern / und hast doch unser Land beschenkt mit gülden Adern / drüm schencken wir dir Gold: was aus den Bäumen fleust als Weyrauch / Benzöe / von deiner Hand sich geust. Darüm nimb wider hin / was wir O Köng haben / O Mensch / O Priester nimb die vorgegebne Gaben. Du König nimb dir Gold / du Priester Räucherey / du Mensch dir Myrrensafft deß Leibs entfäulung sey. Vierdter Chor. Christen. Vollstimmig. Kan sonst auf die Stimme gesungen werden: Wacht auf rufft uns die Stimme. Wachet auf jhr Sioninnen jhr frohen Himmelsbürgerinnen / Wach auf / mach auf Jerusalem; Es ist jetz die Weyhnachtstunde / Ich ruff mit hellem Munde: Wach auf / mach auf wachs Bethlehem! Komm / komm liebe Seel nimm Lampen / nimm das Oel. Grosse Freud! Auf sey bereit jetzt wird Hochzeit Dein Höchster freyt die Nidrigkeit. Grosse Freude sey gesungen Mit schwachen Menschenzungen / Dem Vatter in dem höchsten Thron / Der sich gnädigst hat gewendet / Vnd Himmel her gesendet / Gesendet seinen liebsten Sohn / Vom hohen Himmels-Saal In dieses Threnenthal / Grosse Freude! Wir sind bereit zu der Hochzeit. Der Höchste freyt die Nidrigkeit. Zion wird schon unser innen / und läufft von jhren Zinnen / dem Bräutigam entgegen schnell: Ihr Schatz kömmet zwar nicht prächtig / doch Gabenreich / doch Thatenmächtig / Sein Stern geht auf / Ihr Oel brennt hell / Er lieget auf dem Stroh der Engel Chor ist froh Grosse Freude! Auf folget all zum finstern Stall / versüst der Hochzeit Music Schall. Grosse Freude sey gesungen Gesungen / sey geklungen Ein Wunderschöner Lobeton / Gottes Kind ist heute kommen / Hat unser Fleisch an sich genommen / Der grosse Gott / der kleine Sohn / Er Bräutgam / wir die Braut / Sind im Stallsaal getraut / Grosse Freude; Deß sind wir froh / Vnd jauchtzen jo / Mit allen Engeln / Engelfroh. Nachtrab Nachtrab. 3 Discant / wechselweise. Ihr / jhr frohen Sioninnen / Was / jhr frohen Seraphinnen? Besingt mit uns die Hochzeitfreud / Nach aller Kunst der Sterbligkeit / Ihr seyt Kinder Gottes worden / Wir sind Gottes Kinder worden? Vnd in unserm Engelorden / Vnd in euren Engelorden? Drüm dancket Gott üm diese Freud / Jetzt hier und dort in Ewigkeit / Es ist im Himmelssaal Es ist im Erdenthal Zusammen. Grosse Freude! So singen wir / dir Engelzier Ein dreymal Heilig für und für / So singen wir dir Menschenzier Ein frölich Heilig für und für Dir Engelzier / Dir Menschenzier / ENGEL, Ein ewig Heilig für und für. Ende.