Lobgedichte Beyschrifft an des berühmten Klaiens Göttlichen Leidens Gedichte Hastu nicht/ mein werther Freund/ Dein und meinen Seelenretter/ Als des Davids letzten Vetter/ (Eh ich dich zu kennen meint) Angesungen in der Wiegen Vnd gelobet sein Vermügen? Du warst mit ihm in dem Stall/ Da der Ochs und Mühlendiener Standen bey dem Weltversühner; Da der ekkte Feuerpall Vnter Gottesburg erschiene/ Heyden auch zu machen kühne. Da der Morgenländer Cron Vnd die Weißheit ihrer Städte Ihre grosse Reise thäte Bis zu Gottes-Jungfer-Sohn; Da die Heydenschafft mit Gaben Auch Erlösung wolten haben. Dir ist auch nicht unbekand Vnsers Kindes sein Elende/ Als es auf der Flucht behende Zog hin in der Heyden Land/ Ascalons des wilden Heyden Sein Erwürgen zu vermeiden. Hastu nicht den Teuffelsman/ Den ungleichen Welttyrannen Vnd das herbe Weiberzannen Greulich mit geführet an; Seinen Hertzensschmertz und Qwelen Weistu alles zu erzehlen. Du läst ferner doch nicht seyn Hin zu Gottes eignen Mauren Eine Reise mit zu dauren In dem zwölfften Jahresschein; Du wirst von dem jungen Munde Reden eine gute Stunde. Salemsburg und Gotteshauß/ Ihre Lehrer und die Lehre Vnd der Hohenpriester Ehre Werden da mit brechen rauß. Vnsers Mitlers Wanderschafften Dir auch im Gedächtniß hafften. Itzo fertigt deine Kiel Vnsers Bruders rote Wunden; Fessel/ wormit er gebunden/ Vnd des Leidens allzuviel: Lauter blauvermengte Striemen Von den Henkergeisselriemen. Du besingest seinen Tod/ Seine Marter/ seine Schmertzen/ Seine Liebesbrunst von Hertzen/ Wie er üm die unsre Noht Sich hat aller unterfangen/ Nur daß wir zu ihm gelangen. Seinen rechten Freudentag Wie den Tod er überwunden Vnd die Seinen ihm entbunden/ Wie mans nur beschreiben mag: Daran hastu schon vor diesen Ein recht Meisterstük erwiesen. Seinen Höllenraub und Macht Hastu mit so kluger Zungen Wunderbarer Weiß gesungen Als in einer mächtgen Schlacht: Vnd beschreibst die Himmelsreise Fast nach rechter Engelweise. Wie nicht minder das Geschenk Seines Geistes ausgegossen Auf die Jüngerschafftsgenossen/ Bistu gleichfals eingedenk. Vnd besingst die Dreygeeinten/ Die uns sogar treulich meinten. Werde/ liebster Freund/ nicht laß/ Fahre fort mit dem Gedichte Auch zu reden vom Gerichte/ Das die Bösen wird in Haß Vnd in Frieden Fromme setzen. Also kan man uns ergetzen/ In Dreßden Zu Ehren eilends gefertigt Von Christian Brehmen.