Lobgedicht Stille! was hör ich? Stein-Waldbeseelende Lieder; Kömt auch wol Orfeus von dem Elyser Feld wieder? Wie daß er nicht auf Hemus singt? Wie daß er Teutsche Reimen zwingt/ Der Sprach und Lands vergessen/ Die ihn geseugt vordessen? Weil daß in ihm der Bunzlerschwan etwa gereist/ Den Götterkost/ vermenschet hat lang schon gespeist? Tolle Menaden schikken den Thrazer zu Schatten/ Opitzens Geist wird nimmer nicht Teutsches begatten. Wer ist dann der so zierlich singt? Wer ist/ der solche Sätze bringt? Wer bannet von dem Hertzen Die Mutes-fresser Schmertzen. Ein Meisner Schwan vom Meisnischen Hügel sich trug/ die Pegnitz hemmt sein Wolkenanseglenden Flug/ Rhodopeus Lufft- und Felsenruff mürmelt ihm strenger; Proteus ähmt und ähnlet der Pindische Sänger: Der bald in Schäferkleidern singt/ Der bald auf sieben Röhren klingt/ Bald Celtische Witdoden Selbst Witdod/ rufft von Toden. Vnd bald/ ein neuer Gottesbot mahlet schön aus Der Götter Wiegen/ Wolkenreiß/ Stygierstrauß. Lässt er nicht jetzt ein Teutscher Eiferer blitzen Teutischen Donner/ auf die Tyrannen loßsprützen? Fort Persi/ Orfeus/ immer singt/ Fort Pan und Witdod/ immer klingt/ Die Elbe wird euch preisen/ Die Pegnitz wilkomm heissen. Hier diese Brut/ die keine der Schwestern geätzt/ Zu euerm Ruhm –– der Strebende Floridan setzt. S. Betulius.