Trinklied – – Sobrium decet esse Poëtam Ipsum, versiculos, nihil necesse est. Catull Weiser Damon, dessen Haupt Lorber um und um belaubt! Soll dir Gram und Misvergnügen Ewig Stirn und Wange pflügen? Wie der Glanz von dunkelm Licht Schwach aus Todtengrüften bricht: So blinkt deine trübe Seele Aus des Leibes Trauerhöhle. Wiß, in deiner Jahre Zahl Rechnet dir der Tod einmal Nebst den freudenvollen Tagen Auch die Tage voll von Plagen! Du schwimmst in der Zeiten Raum Wie auf Strömen leichter Schaum, Kannst du nicht so schnell zur Erden, Wie der Schaum zu Wasser werden? Sieh mich an, wie mir das Haupt Epheustrauch und Ros' umlaubt, Und wie mir die Tropfen gleiten Wegen Kürze dieser Zeiten. Zehnmahl füll ich schon mein Glas Mit Liäens edlem Naß, Noch reizt mich sein güldnes Blinken Und die Freude wächst im Trinken. Thür und Teppich tanzt um mich, Erd und Himmel drehet sich. O wie selig! welch Vergnügen! Evan hilf! Ich muß erliegen.