Einladung aufs Land an Tirsis im November Der Westwind fliehet Flur und Weiden, Die jezt verblühn, O Tirsis sollen Scherz und Freuden Mit ihm entfliehn? Nein der Orcane wildes Blasen Die um mein Gut Jezt heulend, ausgeschlossen, rasen, Hemmt nicht den Muth. Komm mit mir in der öden Fluren Bereiftes Gras, Verfolg mit mir des Wildes Spuren Im Wald von Glas. Und hör des Hains Gewölbe schallen, Wenns Horn erwacht. Und sieh von hohen Bergen fallen Die schnelle Jagd. Denn eil in meine Wohnung wieder Müd' aus dem Hain, Und singe mit mir süsse Lieder Bey frohem Wein. Und Chloris die durch ihre Saiten Dirs Herz entwandt, Soll Lalagens Gesang begleiten Mit kluger Hand. Sieh hin! Die Sterne sind erschienen Und Luna winkt, Sie streiten gleichsam, wer von ihnen Am besten blinkt. Den Scherz mit Küssen zu verschwistern Und fern vom Neid, Den langen Abend zu verflüstern Ists jetzo Zeit. Komm! Laß uns unsern Geist erheitern. Wen Gold ergözt, Mag in der Fluth am Felsen scheitern, Der sich entsezt. Ruhm, Reichthum, Pracht des Hofs Beschwerde Vom Volk verehrt, Ist Wahn, und nicht des Herrn der Erde Des Weisen werth.