Der Kranz Dank euch, Griechen, dass ihr, was der Verstand vereint, Wie dem Freunde den Freund, Wie dem Jüngling die Braut Liebe, gewaltsam trent; Wenn mit siegendem Reitz Eure Sprache, wie Thau, euch von der Lippe träuft! Denn wer träte mit euch In die stäubende Bahn, wo es am Ziele grünt, Säumt' euch das nicht im Lauf. »Blumen sinds, was umher wir in der Flur zerstreun!« Besser flöchtet ihr sie Gleich in Kränze; so letzt' all des Geruches Duft Jeden athmenden Zug. Denn wer mag in der Flur immer umher sich drehn, Suchen, ob irgendwo noch Lieg' ein Blümchen, es dann lesen, und sorgsam reihn? Lieber nimt man den Kranz. »Aber der Rithmos gebot's!« Phöbus Gesang ist der Dichtern, wenn er gehorcht; Ist Sirenengesang, wenn er gebeut: und doch Trankt ihr mit durstigem Ohr. Durft' er hersehen selbst da, wo es das Leben galt, Welches der Dichter erschaft? »Ach er lockte so sanft!« Und den verlockten sank Viel des Lebens dahin!