Die deutsche Sprache Ferner Gestade, die Woge schnell, Dem Blicke gehellt bis zum Kiesel ist, Das Gebüsch blinket er durch, oder wallt In die Luft, hohes Gewölk duftend, der Strom; Wirbelchen drehn mit ihm fort. So strömt Die Sprache, die, Hermann, dein Ursohn spricht. (O auch du glichest dem Strom, Mann des Volks, Da dir Roms steigender Damm lockert', und brach!) Tieferen Quellen entströmet sie. Erst wenige Zeit, da der eine Quell Noch in Sand floss, sich verlor. Säumend jetzt, Und mit Eil hallte der jetzt aus dem Geklüft; Aber er rann in den Kies. Nun kam Der Glücklichen Einer, und leitet' ihn In den Strom. Schatten umher pflanzt man schon An der Kluft; weilen da schon Wanderer gern, Stehen, und sinnen: »Versiegt vielleicht Ein ähnlicher Quell in dem Sand' auch uns? Und gebricht Leitung ihm nur?« Doch verweht Wird ihr Wunsch; Doppelgekling bleibt ihr Gesang, Sage verbreitet, es schweb' umher, Wie Griechengestalten, bey Nacht am Quell; Und behorcht werde sein Fall, werd' es, wenn Der Erguss tönet Verein, Gegenklang rauscht. Der ist geheimere Kunst, der trift's Zur Weise, wie Orpheus der Zelt' es traf. Dem Verein komt nur der Wald: aber tönt Genoss auch in das Lied; wandelt der Hain.