Verschiedne Zwecke Nie schöpfte tief das Frohe der lachichte, Der flatterhafte, gähnende Zeitvertreib; Und o diess Leere, Kummervolle, Gegen Vergnügen, das uns die Seele Erfüllt, und hinreisst, wäre der mächtigsten Von allen Künsten Ziel? Wir erröthen nicht, Nur diess von einer Kunst zu fordern? Und dass es selber bey deiner gnüge, Entglüht kein Zorn dir, Dichter? So duld' es denn! Doch büss' auch deine Demuth, durch zirkelnden Entwurf, (Verzeichnung ist er!) glatte Liederchen, oder durch Henriaden; Durch Leidenschaft, in Bildergewand gemumt; Und jedes Knöspchen, Blümchen der Zierlichkeit; Durch Schönheit, wie der Halbkunst Tiefsinn Lehret, geleitet von ihren Mustern: Durch alles, was uns Neueren Untergang Verspricht, und hält, vom Herzen nicht komt, ans Herz Nicht geht! Nachahmung, der das Urbild Spottet, durch lallende Göttersprache! Gleich einer lichten Wolke mit goldnem Saum, Erschwebt die Dichtkunst jene gewölbte Höh Der Heitre, wo, wen sie emporhub, Reines Gefühl der Entzückung athmet. Auch wenn sie Nacht wird, flieht der Genuss doch nicht Vor ihren Donnern; feuriger lezt er sich! Drauf schwebt sie, schöner Bläue nahe Nachbarin, über dem Regenbogen. Gesondert sind die Freud', und der Zeitvertreib; Wie oft auch dieser jene gebehrdete, Sind unvereinbar, als ob Felsen Thürmten, ob Kluft, sie zu trennen, sänke. Der Gute, welcher mich mit Vergnügen labt, Ist Nutzenstifter, (Herzen bedürfen auch!) Und bleibt's, und stiftet fort, wenn Schwätzer, Die es ihm leugneten, lang, schon stumm sind. Aus seiner hellen Schale, so scheint's, ergiesst Sich nur, was heitert, aber er giebt mir mehr: Auch Seelenstärkung flösst der süsse, Geistesgesundheit der frische Trunk ein. Ihr Andern, seyd zu sicher. An luftigem Gefäd', an Spinweb' hänget der Zeitvertreib. Es geht, und geht, will auch die Halle. Reinigen, komt mit der Eul', und feget.