Aganippe und Phiala Wie der Rhein im höheren Thal fern herkomt, Rauschend, als käm Wald und Felsen mit ihm, Hochwogig erhebt sich sein Strom, Wie das Weltmeer die Gestade Mit gehobner Woge bestürmt! Als donnr' er, Rauschet der Strom, schäumt, fliegt, stürzt sich herab Ins Blumengefild', und im Fall Wird er Silber, das emporstäubt. So ertönt, so strömt der Gesang; Thuiskon, Deines Geschlechts. Tief lags, Vater, und lang In säumendem Schlaf, unerweckt Von dem Aufschwung und dem Tonfall Des Apollo, wenn, der Hellänen Dichter, Phöbus Apoll Lorbern, und dem Eurot Gesänge des höheren Flugs In dem Lautmaass der Natur sang, Und den Hain sie lehrt', und den Strom. Weitrauschend Halltest du's ihm, Strom, nach, Lorber, und du Gelinde mit lispelndem Wehn, Wie der Nachhall des Eurotas. Und Thuiskons Enkel entsprang tiefträumend, Eiserner Schlaf, dir nicht, eiserner Schlaf! Dir nicht; und erhabner erscholl Von den Palmen um Phiala Doch ihm auch Prophetengesang! Kaum stammelnd Hört' er ihn schon! Früh sang, selber entflamt, Die Mutter dem Knaben ihn vor, Und dem Jüngling, dass er staunte! Mit dem Schilfmeer braust' er! entscholl Garizim, Donnert' am Bach Kison, tönt' auf der Höh Moria, dass laut von dem Psalm Vom Hosanna sie erbebte! An dem Rebenhügel, ergoss die Klage Sulamiths sich; Wehmuth, über dem Graun Des Tempels in Trümmern, der Stadt In der Hülle des Entsetzens!