Todten-Ehre Zu singen bei der Bestattung der Gefallenen. Sieg, Sieg, euer Kampf ist aus! Ihr habt den Kranz erwunden! Im heißen Streit und Strauß Seyd ihr bewährt erfunden. Das Bitterst' ist erlitten. Das Edelst' ist erstritten. Gelös't habt ihr den Eid, Entsündigt das Gewissen. Der Schuld seyd ihr entfreit. Der Bannbrief ist zerrissen. Ihr drangt aus Eng' und Schwüle Ins Freie, Weite, Kühle. Nein, nein, das höchste Gut Wird nicht zu theu'r erstanden! Wer Athem spart und Blut, Wird sicherlich zu Schanden. Durch Arbeit nur und Wunden Wird die Erlösung funden. Schön, Brüder, sankt ihr hin, Der Freund an Freundes Seite! Gehoben Blick und Sinn In jene Höh' und Weite. Im Donner und im Blitze Flogt ihr zum Sternensitze. O neidenswerthes Loos! O wollustreiches Sterben! O schön, des Himmels Schloß Also im Sturm erwerben! Sagt nicht, daß die gestorben, Die ew'gen Ruhm erworben! Nein, nein, das ew'ge Gut Wird nicht zu theu'r errungen. Die ihr, getauft mit Blut, Zu Gott euch aufgeschwungen, Die Zeit ist euch zerronnen, Die Ewigkeit gewonnen. Auf euren Schädeln strebt Empor der Freiheit Tempel! Der Enkel Brust durchbebt Das mahnende Exempel! Der Sklaven Kniee schüttern, Und die Tyrannen zittern! Grabt, Brüder, nun das Grab! Das tiefe, weite, breite. Senkt weinend sie hinab! Freund schlaf' an Freundes Seite! Ein Hügel soll sie decken. Einst wird Ein Tag sie wecken. Schlaft, traute Brüder, schlaft, Schlaft sanft im Schooß' der Erde, Bis Gott euch neu erschafft, Durch sein allmächtig Werde; Wann die Posaun' erklungen Und Grab und Sarg zersprungen! Thürmt, Brüder, nun das Maal, Thürmt's hoch bis an die Sterne, Thürmt's bis zum Himmelssaal, Weit leucht' es in die Ferne! Das Kreuz auf seiner Spitzen Soll Trost in's Herz uns blitzen. Horch, horch! die Trommel rollt! Es ruft uns die Drommete. Der Himmel ist uns hold, In Osten blüht die Röthe. Fahrt wohl, erlöste Brüder! Fahrt wohl, wir sehn uns wieder!