An den Heerführer der Schweden Bei seiner Ankunft auf dem deutschen Boden. Fürst sonder Furcht und Trug, du kommst zum lauern Süden Fernher vom starren Nord, zu fördern Ruh und Frieden, Zu schlichten jeden Zwist, zu sühnen alle Wuth! Den Trutz willst du bekämpfen, Gewalt und Frevel dämpfen, Der Unschuld Hort und Hut! Bis uns willkommen dann! Und Gott der Herr sey gnädig Dem, das du willst und würkst! Der Bande los und ledig Werd' unser Volk durch dich! Mögst du mit reiner Hand Der Zwietracht Thor verriegeln, Der Rache Schlund versiegeln, Held, bis zum Weltenbrand! Mögst du vom Untergang der Menschheit Trümmer retten! Geling' es dir, den Feind, den Argen, anzuketten! Stift' ein atlantisch Reich! Pflanz' einen Gottesstaat! Und schimmern soll dein Name, Und wuchern soll dein Same, Fürst, gleich der Sternensaat! Wer ist es, sagt mirs an, wer ist der Recht' und Eine, Der Gottes Bild noch trägt in seiner Treu und Reine? Der Held ist's, der zugleich kindlich und fromm und mild! Der Wüthrich wird zerstäuben; Der Gütige wird bleiben; Denn er trägt Gottes Bild! Die ihr auf Thronen prangt, um bald im Staub zu modern, Der Könige König wird vor seinen Stuhl euch fodern, Prüfend so Schrot als Korn, ein strenger Waradein. Er schürt der Schmelzgluth Flammen, Nur er mag euch verdammen, Nur er mag euch verzeihn! Weh, Krieger, über dich, dem ob dem kalten Morden Das Eingeweid' zu Stein, zu Stahl die Brust geworden, Dem nie die Wimper naß und nie das Herz wird weich! Nicht mag der Lorbeer dauern, Um den die Völker trauern; Ihr Jammer wäscht ihn bleich! Fürst sonder Trutz und Trug, magst du den Ruhm erneuern Deß, der bei Lützen stritt, den Deutschlands Hymnen feiern, Weil er den Unhold schlug, vor dem der Welt gegraut! Held, laß die Banner fliegen; Denn schier in letzten Zügen Liegt Deutschland, deine Braut!