Thränen 1776. Wie? der Thränen sollt' ich grausam wehren, Sollte schämen mich der Trösterinn? – Armer! kenntest du den Werth der Zähren, Welten gäbest du für Eine hin. Thränen, die die Menschheit weint, vergießen, O, der Seligkeit, der Seelenwonn'! – Heller blicket nach des Regens Fließen Aus geklärter Bahn die reine Sonn'. So, wenn Wolken meines Lebens Sonne Dicht umdunkeln, Dämm'rung um mich wallt, Fließt vom Aug' der Schauer, und die Wonne Und des Auges Klarheit folgen bald. Und die Thränen, die ich duldend weine, Sammelt Dodiel, und in Rubin Wandelt er sie, und in Demantsteine, Einst's in meinem Diadem zu glühn.