Wonna Auf Stubbenkammer. 1777. Hier an Deutschlands letzter Felsenspitze, In der Hertha schauervollem Hain, Voller Hehrgefühl, und Wand'rerhitze, Theures Mädchen, denk' ich dein. Grabe hier in dieser Buchenrinde Deinen Namen ein – Bewahr' ihn mir Treulich, heil'ge Buche. Leise Winde Flistern ewig über dir! Nachtigallen flöten in den Zweigen Wonna's Namen, und der Pilger steh', Lese dich mit ehrfurchtvollem Schweigen, Fühle sich gerührt und geh'. Ach, daß einst der Edlen, die ich liebe, Einer, wenn auf Stubnitz Felsenhöh' Neugier und Naturgefühl ihn triebe, Diesen theuren Namen säh'. Trauen würd' er kaum dem Auge, würde Schnell noch einmal lesen, dann sich freu'n, Und vergessen seines Schicksals Bürde, Und den Freundschaftschwur erneu'n. Fürchte aber – sieh! dem Greif zur Seiten Spann' ich Tauben – führte übers Meer, Ueberall die freundelosen Weiten, Wonna selbst, die Liebe, her. Und sie säh' auf dieser Felsenspitze In der Buche ihren Namen blüh'n, O, wie würd' in schnell entbrannter Hitze Wang' und Auge ihr erglüh'n! Lieben würde sie den Vielgetreuen, Oder, wenn ihr das ein Schicksal wehrt, Wird sie Thränen seiner Treue weihen, Und der Thränen war er werth!!