315. Brûn und Jan Jeddeloh. Mündlich vom Schullehrer aus Edewecht. In Jeddeloh bei Oldenburg lebten einmal vor alter Zeit zwei Bauern Brûn und Jan Jeddeloh, und da geschah es oft, daß die Münsterschen über das Moor gezogen kamen und in der Gegend plünderten. So waren sie denn auch einmal über Bößel nach Jeddeloh herübergekommen und hatten sich bei einem der Brüder anrichten laßen; da ließen sie sichs recht wohl sein, und hatten ihre Gewehre auf die Kellerstiege gesetzt. Die Jeddelohs hatten aber in'sgeheim einen Boten über's Moor nach Edewecht geschickt, und hatten denen dort sagen laßen, die Münsterschen seien da und plünderten, sie sollten die Sturmglocken läuten. Als die nun ertönten, fragten die Münsterschen, was das zu bedeuten habe, aber die Jeddelohs beruhigten sie und sagten, man läute nur zur Kirche in Edewecht. Es dauerte indeßen nicht lange, so waren die Edewechter da und das Haus ward umzingelt; da wollten die Münsterschen zu ihren Gewehren greifen, aber die Jeddelohs kamen ihnen zuvor, stießen die Stiege hinunter und alle Gewehre stürzten in den Keller. Nun fiel man über die Münsterschen her und machte sie alle nieder bis auf einen; der entkam glücklich aus dem Hause und verkroch sich am Ufer der Vehne unter dem Blatt einer Pumpenblume. Aber Brûn Jeddeloh, der ihn verfolgte, fand ihn hier auf und als er um sein Leben bat, sagte Brûn: Slå eier in de pann kümt kên küken van! und schlug ihn todt.