67. Kopfloser Mann. Mündlich vom Krüger aus Wichmansdorf. Bei Hetzdorf war mal ein Knecht nachts draußen bei den Pferden, da hört er etwas herankommen und wie er hinsieht, ist's ein Mann ohne Kopf, der geht immer auf und ab und macht sich allerhand zu schaffen, bald ist er hier bei dem Braunen, bald dort beim Fuchs, bald zieht er dort ein Rick vor, das der Pferdeknecht vorzuschieben vergeßen hatte. So gehts auch die folgende Nacht und ebenso in der dritten; da faßt sich der Knecht endlich ein Herz und fragt ihn, weshalb er doch hier immer umgehe, und da erzählt ihm jener, er habe einst Pferde gestohlen und sei unentdeckt geblieben, da habe er's zum zweitenmale versucht, sei aber von den Wächtern ertappt und hätte im Streite einen von ihnen erschlagen; darum müße er nun jetzt hier umgehn und helfen die Pferde hüten. Als das der Knecht hörte, sagte er: »In Canaan in Galiläa ist eine Hochzeit, da ist unser Herr Jesus Christus, da sollst du auch sein!« und kaum hat er das gesagt, da ist der kopflose Mann verschwunden und hat sich nie wieder sehen lassen.