283. Teufel baut eine Scheune. Mündlich. Ein Bauer in der Gegend von Minden hat einmal einen Pact mit dem Teufel gemacht, er solle ihm eine Scheune bauen; aber sie müße, ehe der Hahn am andern Morgen krähe, fertig sein. Das ist der Teufel eingegangen, hat wacker gebaut und Steine und Balken mit einer Hast angefahren, daß, als der Bauer um Mitternacht von dem gewaltigen Lärmen erwachte, die Scheune zu seiner Verwunderung schon fast fertig war. Da ist ihm ein Grauen angekommen, er hat seine Frau geweckt, ihr alles erzählt und sie angetrieben, nun Rath zu schaffen. Da hat sie sich ein wenig besonnen, ist dann schnell in den Hühnerstall gegangen und hat dort einen so großen Lärm gemacht, daß die Hühner und der Hahn durcheinander geflogen sind und dieser angefangen hat zu krähen. In dem Augenblick war der Teufel mit einem ungeheuern Quaderstein gerade über der mindener Brücke und als er den Hahnenkrat hörte, warf er den Stein wüthend hinab, der fiel auf das Gebälk und zerschmetterte einen Theil desselben, und so oft man es auch hat wiederherstellen wollen, es ist nicht gelungen, und man sieht das Loch noch heutiges Tags. Vgl. Norddeutsche Sagen, Nr. 344 mit der Anm.; Grimm, Mythologie, S. 977 fg.; Lyncker, Heßische Sagen, Nr. 27, 28; Schambach u. Müller, Nr. 167, 1. 3.; und Wolf, Niederländische Sagen, Anm. zu Nr. 186, 187; viele andere Nachweise in Menzel, Odhin, S. 20, und in Simrock, Mythologie, S. 60 fg., der in diesen Sagen Nachklänge vom Mythus des Riesenbaumeisters mit dem Svadilfari sieht.