322. In der Christnacht sprießt der Hopfen, mag auch noch so viel Schnee auf der Erde liegen, wol fingerlang empor; einer ist einmal hingegangen um nachzusehen, aber es ist ihm übel bekommen und es hat's keiner nach ihm versuchen mögen. Ebendaselbst. Norddeutsche Gebräuche, Nr. 132, mit der Anm. Gilt auch im Elsaß, vgl. Stöber in Wolf, Zeitschrift, I, 403. Die in der obigen Stelle der Norddeutschen Gebräuche ausgesprochene Ansicht findet weitere Bestätigung durch den Glauben, daß in der Christmette die Apfelbäume blühen und Früchte tragen. Baader, Nr. 57. Daß es verderblich sei, wenn man aus Neugierde hingeht, um das Wunder zu schauen, stimmt zu dem Verluste des Augenlichts, der den trifft, welcher die Verwandlung des Waßers in Wein zu der gleichen Zeit mit ansehen will. Vgl. oben zu Sage 125. Ueber die in der Christnacht wachsenden Aepfel vgl. Wolf, Zeitschrift, I, 106; Rochholz, I, Nr. 69. Außer dem Hopfen soll auch der Flieder blühen. Pröhle, Harzbilder, S. 51.