323. Abzug der Ölken. Mündlich aus Ramsloh. Eines Abends ist zum Fährmann in Leerort bei Leer an der Ems ein kleiner Mann gekommen, der hat ihm gesagt, er solle seine große Punte, auf der man mit großen vierspännigen Wagen überzufahren pflegt, nehmen und ihn überfahren. Da hat's der Fährmann gethan und der kleine ist hineingestiegen; als jener nun aber abfahren wollte, hat der kleine zu ihm gesagt: er solle nur noch ein wenig warten, er werde ihm schon sagen, wenn es Zeit sei; danach endlich nach einer langen Weile hat er gesagt, nun solle er die Punte losmachen und darauf sind sie übergefahren. Das Fahrzeug ist aber so tief in's Waßer gesunken, als wäre es über und über mit Menschen angefüllt und doch ist keiner als der kleine zu sehen gewesen. Als sie nun drüben angekommen sind, hat er den Fährmann nach seiner Schuld gefragt und der hat ihm gesagt: »einen Stüber der Mann!« Da hat er einen ganzen Topf voll, wohl an tausend Stüber erhalten, denn das sind die Ölken gewesen, die er übergefahren, die sind abgezogen, und zwar haben andere gehört, daß sie immer gerufen: »Der König ist todt, der König ist todt! nun müßen wir fort!«