330. Pferdestall verlegt. Ein alter Mann erzählt: In Hagenburg am Steinhudersee haben sich vor alter Zeit auch Zwerge aufgehalten, und zwar haben sie dort bei einem Manne gewohnt, der seinen Pferdestall gerade über ihrer Wohnung hatte. Da sind sie denn eines Tags zu ihm gekommen und haben ihn gebeten, er möge doch die Pferde da fortbringen, denn »se mêjeden ûr gråd op de köppe«; haben auch gesagt, wenn er das thäte, so sollten seine Pferde nie Mangel leiden. Da hat's der Mann gethan, und seitdem sind seine Pferde die besten in ganz Hagenburg gewesen und ihm ist es wohl gegangen und er ist zusehends ein reicher Mann geworden. Vgl. oben Nr. 319; Norddeutsche Sagen, Nr. 329 nebst Anm.; ebenso verlangen die Unterirdischen die Verlegung eines Pferdestalls, Bechstein, Sagenbuch, Nr. 756; eines Kuhstalls bei Müllenhoff, Nr. 590; Temme, Pommersche Sagen, Nr. 220; sie ziehen ab, seit Pferdeställe über ihren Wohnungen angelegt wurden und ihnen so der Mist auf die Köpfe fiel; Wolf, Zeitschrift, II, 432; zwei Jungfrauen verlangen von einem Pflüger, daß er seine Arbeit einstelle, denn sie wollten backen, und wenn er pflüge, falle ihnen Sand in den Teig; Lyncker, Nr. 139.