396. Lätare. »Alljährlich Dominica laetare hat man etwas einem Bilde gleich auf eine hohe Stange gesteckt und dasselbe auf dem Klosterhofe in die Höhe gerichtet, danach hat man mit Prügeln geworfen, und dabei hat das uralte Geschlecht von Stapell den Vortritt gehabt. Wann nun dies Bild gesagtermaßen abgeworfen worden, haben alsdann die Kinder ihren Spott und Spiell damit getrieben, inmittelst seien die Herren des hohen Thumbstiftes mit den Geschlechtern auf ihr Refectorium gegangen, allda ein Stündlein mit einander sich gefreuet und ergetzet, auch ohne Zweifel dem gütigen Gott Lob und Dank gesacht, daß er die Abgötterei gestürzt und abgethan, dagegen den christkatholischen Glauben eingepflanzt und unsern Voreltern mitgetheilt hat. Diese Convention wird noch auf den heutigen Tag durch die Thumbherren am gedachten Tag und Ort gehalten, die Ceremonie aber, mit Abwerfung des Bildes ist vor wenig Jahren (nachdem das wohllöbliche adliche Geschlecht Stapell abgegangen und verloschen) unterlaßen worden.« Aus einer handschriftlichen paderborner Chronik, mitgetheilt in Erhard und Gehrken, Zeitschrift für westfälische Geschichts- und Alterthumskunde, VII, 380. Vgl. Grimm, Mythologie, S. 172 fg., 743; Seifart, Hildesheimer Sagen, S. 123 fg., 202 fg. Nach Halliwell, Dictionary, s.v. heißen Jack-a-Lent und John-o-Lent eine Scheuche; von ersterm sagt er noch: »Jack-a-Lents, stuffed puppets which used to be thrown at during Lent. « See Cleaveland poems, 1660, S. 64. Eines Steinbildes, welches die Zielscheibe der Steinwürfe der nach St.-Matthias Wallfahrenden zu Trier war, gedenkt Hocker, S. 348.