331. Die Hebamme bei den Zwergen. Derselbe. Kommt einmal ein Zwerg zur Bärmutter in Hagenburg, sie solle mit ihm kommen, seiner Frau in Kindesnöthen beistehen. Da will sie erst nicht, aber der Zwerg gibt ihr so viel gute Worte, es solle ihr kein Leid geschehen, daß sie endlich mitgeht. Als nun das Kleine jung geworden, da ist es ein Zwerg mit dickem Kopf und kurzen Armen und der Vater freut sich so über ihn, daß er Pferdemist holt und der Bärmutter die ganze Schürze davon vollschüttet. Darauf bringt er sie wieder hinauf, und sie wirft den Pferdemist weg und geht nach Hause; wie sie aber da ankommt und die Schürze losbindet, macht's auf einmal »Kling«, und wie sie zusieht, ist's ein Goldstück. Da ist sie eilig nach der Stelle zurückgelaufen, wohin sie den Pferdemist geworfen, hat aber nichts mehr gefunden. Vgl. Westfalia, 1830; Redeker, Westfälische Sagen, Nr. 43. – Norddeutsche Sagen, Nr. 104 mit der Anm.; Lyncker, Nr. 71, 100, 102; Meier, Schwäbische Sagen, Nr. 8, 1. 2, 67, 69, 2., 78, 2.; »Venediger männdle« bei Vonbun, S. 50; Baader, Nr. 232; Pröhle, Unterharzsagen, Nr. 429, 438; Afzelius, II, 313. Reiche Citate über Erdweibchen in Kindesnöthen bei Rochholz, I, 339.